Sammath / Triumph In Hatred
Triumph In Hatred Spielzeit: 40:45
Medium: CD
Label: Folter Records (CD), Apollon Records (LP)
Stil: Black Metal

Review vom 13.01.2010


Andrea Groh
Sammath? Kommt mir bekannt vor. Klingt nach etwas Bösem, einem Dämon oder ähnlichem. Ist aber das Sindarin-Wort für Kammer. Sindarin? Das ist in Tolkiens Werken die Sprache der Elben.
Sammath Naur (diesen Namen schnappte sich bereits 1989 eine andere Band), was 'Kammern des Feuers' heißt, bezeichnet den Ort im Schicksalsberg, an dem Sauron den Meisterring geschmiedet hat und wo dieser von Frodo wieder in die Lavaströme geworfen und damit vernichtet wurde.
Aha, mal wieder ein Bandname, der wohl aus Tolkiens "Herr der Ringe" stammt, immerhin ein weniger bekannter Begriff. Dennoch sind die Bands, insbesondere aus dem Black Metal-Bereich, die sich davon inspirieren ließen, wahrscheinlich so zahlreich wie die Armeen der Orks in Mittelerde.
Die Band Sammath entsprang jedoch nicht dem Orodruin, sondern wurde 1994 von Jan Kruitwagen gegründet, der 1989 von Australien in die Niederlande umzog. Wobei ich hier nicht unterstellen will, dass er eine seiner beiden Heimaten mit Mordor gleichsetzen wollte.
Nach zwei Promos und einem Demo, erschien 1999 das Debütalbum "Strijd", gefolgt von "Verwoesting/Devastation" (2002) und "Dodengang" (2006). Schließlich 2009 dann die mir vorliegende "Triumph In Hatred", die es als LP in silbernem und rotem Vinyl bei Apollon Records und als CD bei Folter Records gibt.
Was uns darauf erwartet ist Black Metal - na was denn sonst.
Dieser klingt gar nicht mal unbedingt als seien hier hirnlose Trolle am Musizieren, sondern ist recht gut gespielt. Gerade das Schlagzeug, was in dieser Stilrichtung häufig recht raschpelig wirkt, hat erfreulicherweise einen angenehmen Sound. Ebenfalls positiv ins Ohr springen mir einige der Gitarrenklänge. Hierzu hat sicher Gastmusiker Magnus Agliareth von Magnificat beigetragen. Manche Instrumentalparts gefallen mir wirklich gut und daher begrüße ich es, wenn die Stimme Pause macht. Denn diese ist meiner Meinung nach ein auf Dauer recht eindimensionales Gekrächze. Klar gehört diese Art der Vokals zum BM, dennoch gibt es das besser gemacht und hierin sehe ich einen der Schwachpunkte von "Triumph in Hatred". Gleiches gilt für das Songwriting, mir ist nichts Herausragendes aufgefallen oder hängen geblieben, wenn ich mal von den melodischen Gitarrenmomenten absehe.
Wobei Sammath durchaus loslegen wie eine Horde wilder Orks und keine Gefangenen machen. Von dieser Warte aus kann ich nicht meckern und "Triumph In Hatred" ist wirklich keine schlechte Veröffentlichung und liegt schon über dem Durchschnitt, ist aber halt auch kein echtes Highlight. Gute Ansätze sind vorhanden und bestimmt ausbaufähig. Vielleicht sollte Jan Kruitwagen mehr feste Musiker um sich scharen - nicht nur live, sondern auch im Studio.
Erwähnenswert finde ich noch das Cover, welches eine Landschaft voller Särge mit darin liegenden Skeletten zeigt, die ausgerichtet sind auf ein mysteriöses grünes Leuchten (von diesem angezogen werden?) im Hintergrund. Mir ist zwar nicht so ganz klar, was sie uns damit sagen wollen, (ich vermute mal etwas in der Richtung 'Wahnsinn des Krieges verschlingt Soldaten'), aber irgendwie hat es was … vor allem im LP-Format dürfte das gut wirken.
Line-up:
Jan Kruitwagen (guitar, bass, vocals, lyrics)
Koos Bos (drums)
Hanna van den Berg (session live guitar)
Ruud Nillesen (session live bass)
Cor van Maris (session live vocals)

Guest:
Magnus Agliareth (guitar)
Tracklist
01:Blood (5:59)
02:Burn in the Fires Of Hell (6:21)
03:Interlude/Torment (4:30)
04:Damnation (5:03)
05:Blazing Storm Of Steel (6:10)
06:Triumph In Hatred (6:54)
07:The Dead Lay Torn (5:48)
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