Es war Ende der Neunziger, als ich bei einem Mailorder eine Scheibe - völlig blind - erwarb, da mir allein die Beschreibung der Mucke gefiel. Auf jeden Fall war da was von 'fetzigem Gitarrenrock' zu lesen und das machte mich neugierig. Als das gute Stück in meinem Player rotierte, war ich völlig fasziniert von dem, was mir da aus den Boxen entgegen rumpelte: Die Lauscherchen auf 'Hab-Acht-Stellung' gebracht und yeah - das hat Drive, da geht die Post ab! Diese Scheibe gehört seitdem nach wie vor noch zu denen, die immer mal wieder aus dem Regal gezogen werden.
Die Band, deren Sound mich im wahrsten Sinne des Wortes umgeblasen hat, war niemand anderes, als die Sand Rubies, die damals gerade ihr neues Album, das 1998er Werk "Return Of The Living Dead" veröffentlichten.
Wie ich später erfahren sollte, war das ihre erste Veröffentlichung seit fünf Jahren, denn die Band hatte sich leider 1993 getrennt. Um so größer war die Freude ihrer Fans, nachdem 1995 endlich ein erstes Lebenszeichen in Form von Live-Material, welches Rich Hopkins persönlich zusammengestellt hatte, erschien und später besagtes Studiowerk, das, wie ich bereits erwähnte, mich völlig begeisterte.
Im Januar 1999 ging die Band auf Deutschland-Tour. Der in Regensburg mitgeschnittene Gig kam Mitte 2002 als Live-Doppel-CD mit dem Titel Goodbye: Live At Alte Mälzerei unters wartende Volk. Klar, dass damit die Hoffnungen auf ein neues Studio-Album schwanden,
assozierte man mit "Goodbye" den endgültigen Abschied. Dennoch wollten die Gerüchte über ein Comeback einfach nicht abreißen.
Und nun endlich - wir schreiben das Jahr 2007 - ist es so weit: Die Sand Rubies legen mit "Mas Cuacha!" eine frische Kohle ins Feuer und lassen die Herzen der Fans höher schlagen. Seit Tagen schon dreht sich dieses Teil in Dauerrotation in meinem Player, ich kann einfach nicht genug davon bekommen.
Bereits mit dem Opener "Can't Change That" blasen die Mannen um Rich Hopkins zum Angriff auf die Ohren, in die sich der Song genussvoll schlängelt. Die Band versteht es, tolle und eingängige Stücke zu schreiben, die immer mit einem winzigen Hauch Pop umweht sind. Hymnische Refrains und bratende Gitarren gibt es zum Beispiel bei "Showcase" oder "Machines".
Aber sie können auch anders: Ein leicht psychedelisches Flair umwebt "The Gape" (ein Hammersong!) und auch "Fuk Em". Bei letzterem erinnert David Slutes derart stark an den jungen Mick Jagger, dass man sich verwundert die Ohren putzt. Überhaupt hat der Mann eine tolle, wandelbare Stimme, die sich den Songs hervorragend anpasst.
In dem wunderschönen "Flotsam And Jetsam", in welchem ein Akkordeon zu hören ist, singt Slutes ein Duett mit Lonna Kelly, die dieses Stück mit ihrer verführerischen Stimme veredelt und auch in "Ferment", einer richtig schön nach vorn treibenden Nummer, gibt es gesangliche Unterstützung, diesmal von Lisa Novak.
"Sooner Or Later" ist ein richtig fett rockender, und damit absolut würdiger Rausschmeißer für ein Album, mit welchem sich die Sand Rubies eindrucksvoll ins Jahr 2007 katapultieren. Ich kann mir vorstellen, dass die Songs live noch um einige Zacken fetter rocken werden und empfehle jedem, sich die Band unbedingt zu geben, egal ob auf Platte, oder irgendwo im Club nebenan (aktuelle Tourdaten sind in RockTimes zu finden!).
"Mas Cuacha!" wird garantiert zu den Scheiben gehören, die von mir immer mal wieder aus dem Regal gezogen werden.
Line-up:
Bruce Halper (drums)
David Slutes (vocals)
Rich Hopkins (guitar)
Ken Andree (bass)
Gäste:
Lonna Kelly (vocals - #4)
Lisa Novak (vocals - #7)
Tracklist |
01:Can't Change That
02:Satellite Radio
03:Showcase 89
04:Flotsam And Jetsam
05:The Gap
06:Machines
07:Ferment
08:See You In September
09:Fuk Em
10:Sooner Or Later
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