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Savoy Brown / Songs From The Road
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Ruf Records fügt seiner erfolgreichen "Songs From The Road"-Serie mit der britischen Blues Rock-Legende Savoy Brown eine weitere Perle hinzu. Diese CD/DVD-Packages haben sich inzwischen zu einem Markenzeichen der Thüringer Blues-Edelschmiede gemausert.
Zur Historie Savoy Browns ist hier auf diesen bunten Musikseiten nahezu alles gesagt worden, teils kompetenter als ich dies könnte. Die Londoner Truppe um das Gründungsmitglied und den unbestrittenen Kopf der Band, Kim Simmonds, darf als eine der Talentschmieden des britischen Blues Rocks angesehen werden und muss in einem Atemzug mit Größen wie den Bluesbreakers,
Chicken Shack oder Foghat genannt werden. Dass der kommerzielle Erfolg sich nie so richtig einstellen wollte, darf als Fußnote der Musikgeschichte betrachtet werden, denn in der Szene gilt dies fast als der Ritterschlag schlechthin. Am 5. Mai 2012 gastierte das Quartett um Kim Simmonds in dem recht intimen Dortmunder Musiktheater Piano. Ein gutes halbes Jahr zuvor war das aktuelle Album Voodoo Moon erschienen, das es vorzustellen und zu promoten galt. So ist es recht wenig überraschend, dass "Songs From The Road" zur Hälfte aus diesen Songs gestaltet wurde. Die andere bestand aus Titeln der Frühphase der Band, vor allem aus der 1971er Scheibe "Street Corner Talking". Ein Umstand, der wohl der weit überwiegenden Mehrheit des Publikums geschuldet war, die sich - zahlreiche Kameraschwenks belegen es eindeutig - aus der Ü50-Fraktion rekrutierte. Die Aufnahmen belegen zudem: Der gemeine Blues Rock-Fan ist neben 'alt' auch noch vorwiegend männlich. Doch das tut der Atmosphäre des vorliegenden Live-Materials keinen Abbruch und mir persönlich nicht weh, solange man mich nicht dazu verdonnert, bei solchen Anlässen physisch anwesend zu sein :o)
Mit dem flotten Instrumental "24/7" steigt der Vierer in das Set und kocht den kleinen Club gleich auf Betriebstemperatur hoch. Kim Simmonds zeigt sofort, mit wie viel Gefühl er seiner Edel-Gibson unglaubliche Töne zu entlocken vermag. Das leicht 'funky' interpretierte "Looking In", der Titelsong des 1991er Outputs, ist eine der ganz wenigen Nummern, die nicht den beiden im oberen Absatz genannten Alben entstammt. Das trotz angezogener Handbremse glutvoll rockende "Natural Man" von der "Voodoo..." leitet einen fröhlichen Wechsel zwischen alten und neuen Songs ein, wobei hier Simmonds erstmals zum Mikro greift und das keineswegs weniger gut als der etatmäßige Sänger Joe Whiting. Obwohl mir persönlich die ollen Kamelle wie "Time Does Tell" einen Tacken besser gefallen, geht das begeisterungsfähige Dortmunder Publikum auch bei den neuen Titeln, wie dem überaus munteren "Meet The Blues Head On", enthusiastisch mit. Der absolute Höhepunkt der Show wird bereits mit dem Klassiker "Hellbound Train" erreicht. Die hypnotische Magie dieser knapp fünfzehn Minuten ist nicht von dieser Welt!!!
Aber auch die drei Coverversionen wissen zu gefallen. Die Dixon-Nummern "Wang Dang Doodle" und "Little Red Rooster" werden überaus eigenständig interpretiert und Muddy Waters' "Louisiana Blues" (tolle Soli der Rhythmusgruppe!!) ist schon derart lang in den Sets von Savoy Brown zu finden, dass man ihn fast als bandeigenen Klassiker begreifen könnte. Die beiden letztgenannten Songs sind übrigens nur auf der DVD zu finden.
Die "Songs From The Road"-Serie bürgt für ein CD/DVD-Doppelpack zu einem überaus attraktiven Preis. Allein unter diesem Aspekt ist diese Savoy Brown-Veröffentlichung aus dem Hause Ruf schon ein Knüller - da aber auch die musikalische Qualität sowie die bild- und tontechnische Umsetzung stimmt, dürfen beide Daumen gehoben werden.
Line-up:
Kim Simmonds (vocals, guitar) Joe Whiting (vocals, saxophone) Pat DeDalvo (bass, vocals) Garnett Grimm (drums)
Externe Links:
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