Scariot / Momentum Shift
Momentum Shift Spielzeit: 51:30
Medium: CD
Label: Face Front, 2007
Stil: Thrash Metal, Prog Metal

Review vom 22.08.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Falls jemand auf harte und thrashige Musik steht, es dabei jedoch lieber etwas vertrackt und progressiv mag, für denjenigen könnten wir hier genau das Richtige vorliegen haben. Denn Scariot aus Norwegen pusten uns so richtig die Ohren aus. Das ist von der ersten Minute an knallharter Metal, wobei sich die Instrumente insbesondere zur Mitte der Scheibe hin spielerisch ausleben.
Nun, die Bandmitglieder von Scariot sind im Bereich des progressiven Metals keine Unbekannten. Asgeir Mickelson und Oyvind Haegeland kommen von der Formation Spiral Architect und haben sich Mastermind Daniel Olaisen angeschlossen. Wir erinnern uns, der andere Teil der legendären Spiral Architect spielt jetzt bei Twisted Into Form. Dazu hören wir hier Bassist Steve Digiorgio, der auch auf Scheiben von Sadus und Vintersorg die fetten Saiten zupft.
Schon der Opener "Redesign Fear" erklingt rau, schnell und thrashig. Da gibt es brachiale Riffs auf der Gitarre und knüppelnde Drums. Die Bassläufe sind klar und metallisch, dazu gesellen sich elektronisch unterstützte Chorgesänge. Ohne Pause geht es mit dem zweiten Stück "Nothing Is Forever" weiter. Schlagzeuger Asgeir Mickelson scheint eine wahre Power-Maschine zu sein und Sänger Oyvind Haegeland geht an manchen Stellen in schwindelerregende Höhen.
Während die ersten beiden Tracks an sich recht straight beim Hörer ankommen, wird es ab "Sickening World" auf der einen Seite etwas melodischer, andererseits werden die Songs auch vertrackter. Da wird das Tempo variiert, es gesellen sich anständige Background-Gesänge dazu und die Sologitarre von Daniel Olaisen erhält freien Lauf.
Bei "Noble Quest" zelebrieren Scariot mehrstimmige Chords und die Band setzt nun ganz gezielt Akzente. Und auch Shouter Haegeland wird immer stärker. Auffallend sind die filigranen Gitarren- und Bassläufe.
Der Band gelingt es bei "Forming Humans" in vorzüglicher Art und Weise unvorhersehbare Passagen in ihren sauharten Thrash-Metal einzubauen. Man hat nie den Eindruck, dass Scariot nicht wissen, was sie da tun. Bei aller Verspieltheit wird nichts dem Zufall überlassen. Das passt alles wie die Faust aufs Auge.
Ich muss zugeben: Obwohl ich mit dem harten Thrash-Metal nicht besonders gut befreundet bin, überzeugen mich Scariot. "Slaves" zeigt, wie diese Musik klingen kann und dass man in diesen rauen Gefilden sehr viele Ideen und spielerische Feinheiten implementieren sollte.
"Symbolic" ist eine Coverversion der Gruppe Death, allerdings fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit, um ein Urteil darüber bilden zu können. Scariot spielen in ihren eigenen Kompositionen auf einem gleichbleibend hohem Niveau, bieten keine Frickelorgien und scheinen für Fans von Bands wie z.B. Nevermore eine echte Alternative zu sein. Respekt für "Momentum Shift"!
Line-up:
Daniel Olaisen (guitars)
Asgeir Mickelson (drums)
Øyvind Hægeland (vocals)
Steve Digiorgio (bass)
Tracklist
01:Redesign Fear (6:20)
02:Nothing Is Forever (5:10)
03:Sickening World (6:10)
04:Noble Quest (5:49)
05:Forming Humans (5:11)
06:Vast (5:19)
07:Slaves (5:54)
08:Symbolic (6:35)
09:The Universal
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