Fünf junge Männer aus Brasilien wollen es wissen und legen uns nun ihr Debüt-Album "Darkness And Light" vor. Hart, brachial, durchdringend und an manchen Stellen an die alten Helloween (mit Michael Kiske) erinnernd, legt die Formation nach einem kurzen Intro mächtig los. Sänger Carl Casagrande scheint für diese Musik geschaffen, erinnert er in der Tat auch an Tobias Sammet von Edguy. Insgesamt bleibt es dann jedoch eine eigene Stilistik. Zwar erhält die Melodie bei einigen Songs ausreichend Spielraum, um sich zu entfalten, im Ergebnis ist man allerdings deutlich härter als die Jungs aus Fulda.
Live konnte das Quintett bereits auf sich aufmerksam machen. Immerhin teilte man sich schon mit Deep Purple, Gamma Ray, Masterplan und Angra die Bühne. Edu Falaschi von Angra hat es sich auch nicht nehmen lassen, auf diesem Album ein Stück einzusingen. Bei "The Spell Of Time" bietet er seine Sangeskünste an. Seine Stimme klingt etwas tiefer als die von Stammshouter Carl Casagrande. Die Gitarrenarbeit ist, so wie eigentlich auf dem gesamten Album, sehr gut. Schnell und präzise frickeln sich Bruno Sandri und Magnus Wichmann einen ab. Dabei sägen die Klampfen was das Zeug hält. Das merkt man schon beim eigentlichen Eröffnungstrack "Holy Fire".
In der weiteren Folge werden bei "Eminence" gleich zu Beginn recht ansprechende mehrstimmige Solo-Einlagen gespielt. Die Chorgesänge wurden an die richtigen Stellen gesetzt und kommen so gut integriert rüber.
Nun, das Rad wird auch hier nicht neu erfunden. Scelerata orientieren sich weitestgehend an dem Powermetal, der Ende der 80er Jahre und zu Beginn der 90er unheimlich 'in' war. Durch den Einsatz von Keyboards bekommt man jedoch die Kurve zum Aktuellen, was, wie bereits beschrieben, auch durch Bands wie Edguy immer wieder zelebriert wird.
Die vom Label angedeutete Progressivität lässt sich nicht entdecken. Zwar sind einige musikalische Abfolgen in der Tat etwas verschachtelt, wie zum Beispiel im mittleren Teil von "Spirits Looking For...", jedoch bewegt sich der ganz große Teil aller Songs schlicht und einfach im harten Metal, der durch ordentlich Geschwindigkeit und knallenden Double-Basses von Schlagzeuger Francis Cassol angetrieben wird.
Der Sound der Scheibe ist im Übrigen sehr amtlich und in der Summe der vielen Veröffentlichungen aus dem Bereich des Metals ist diese, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass es sich um ein Debüt handelt, mehr als beachtlich.
Als Bonus gibt es bei den Erstpressungen einen Videoclip von "Eminence" und ein "Making Of".
Line-up:
Carl Casagrande (vocals)
Magnus Wichmann (guitars)
Bruno Sandri (guitars)
Gustavo Strapazon (bass)
Francis Cassol (drums)
Guest-Musician :
Edu Falaschi (# 4)
Tracklist |
01:Land Of The Sins (1:11)
02:Holy Fire (3:46)
03:Eminence (3:52)
04:The Spell Of Time (4:51)
05:Ethereal Places (3:40)
06:Endless (5:15)
07:Darkness & Light (5:54)
08:Spirits Looking For… (7:00)
09:Wings To Fly (3:34)
10:Adonai (Sacred Melodies) (8:24)
Bonus:
Video Eminence + Making Of
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Externe Links:
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