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Screaming Trees / Last Words: The Final Recordings
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Die Veröffentlichung des Albums "Last Words: The Final Recordings" sind keine Vorboten einer Wiedervereinigung der Screaming Trees. Bei den zehn Stücken handelt es sich um die letzten Einspielungen der Band. Zwischen Winter 1998 und Sommer 1999 entstanden die Aufnahmen in Steve Gossards Studio und mit dabei waren Peter Buck von R.E.M. sowie Josh Homme, deren damaliger Tour-Gitarrist.
Die Screaming Trees wurden Mitte der Achtzigerjahre gegründet und irgendwie hatte die Band einerseits nie die Anerkennung anderer Vertreter des Grunge wie zum Beispiel Nirvana, Soundgarden, Pearl Jam oder Alice In Chains. Auf der anderen Seite blieb sie von dramatischen Ausuferungen relativ verschont.
Nach dem letzten Konzert am 25.06.2000 im Memorial Stadium (Seattle) vor 20.000 Zuschauern war dann endgültig Schluss mit den Screaming Trees. Im Laufe ihres Werdegangs hat man sehr wohl bemerkenswerte Platten veröffentlicht. Dazu gehören unter anderem das Debüt "Clairvoyance" (1986), "Sweet Oblivation" (1991) mit dem Single-Hit "Nearly Lost You". Nach einer einjährigen Tour nahm sich die Gruppe eine Auszeit und die Mitglieder spielten in diversen anderen Projekten. Lanegan veröffentlichte sein zweites Soloalbum "Whiskey For The Holy Ghost". Das letzte Album vor der Auflösung war "Dust". Das Line-up der Band ist im Prinzip stabil geblieben. Bis 1991 trommelte Marc Pickerel bei den Trees und ihm folgte Barrett Martin, auf dessen Label Sunyata Records auch vorliegende Platte erschien. Die Aufnahmebänder fristeten ein einsames Dasein, bis Martin sowie Jack Endino, der für das Mixing zuständig war, sie entstaubten und im Endergebnis präsentiert sich das Quartett in Topform.
Erstaunlich ist für den Hörer, dass "Last Words: The Final Recordings" auch heute noch ungemein frisch klingt. Die gebotene Musik steht auf fast gleichem Niveau wie "Sweet Oblivation" oder "Dust". So ist das jetzt auf den Markt gebrachte Album keine Restverwertung im Sinne von Outtakes oder bisher unveröffentlichten Songs, die es vorher schon gab. "Last Words: The Final Recordings" kann man als ein reguläres Screaming Trees-Album bezeichnen, das sehr kompakt daher kommt. Vom damaligen Ende der Gruppe ist hier nichts zu spüren.
Screaming Trees spielen Alternative Rock und keinen Grunge. Die zehn Songs demonstrieren auf beeindruckende Weise, welches Niveau die Combo in der finalen Phase ihrer Karriere hatte. Der ersten Track "Ash Gray Sunday" entwickelt sich zu einem Highlight auf der Platte und die vielen psychedelischen Momente sind toll arrangiert. Oh, wie schön ist die Ballade "Reflections", angeführt von der akustischen Gitarre.
Dieses Album konnte man bereits vor langer Zeit auf einigen Download-Tankstellen erhalten und den beinharten Screaming Trees-Fans wird die Platte somit nicht viel Neues präsentieren. Die Combo hat auch einen Instinkt für Pop und den Blues. Die Tracks klingen nicht nach Schmerz, Traurigkeit oder Melancholie. Die Rhythmusfraktion ist kompakt und liefert einen klasse Job ab. Martin hat brillante Schlagzeug-Fills parat und die Band ist auf der Höhe der Dinge. Es muss nochmals geschrieben werden: Screaming Trees klingen hier in keiner Weise nach Auflösung und es ist fantastisch, dass diese Aufnahmen nun regulär das Licht der Musikwelt erblicken. Wie in den Linernotes steht, ist Gary Lee Conner bei Microdot Gnome tätig. Sein Bruder Van Conner spielt bei den Valis und ist mit seinem Label Strange Earth Records beschäftigt. Der Drummer hat seine eigene Band Barrett Martin Group und die Plattenfirma Suyata Records gegründet. Lanegan verfolgt weiterhin seine Solo-Karriere.
"Last Words: The Final Recordings" lässt die Seattle-Gruppe in einem wiederaufflackernden Licht erstrahlen und kann für Interessierte als klasse Einstieg in den Platten-Zirkel der Combo hergenommen werden. In diesem Sinn macht man mit dem Kauf dieses Silberlings keinen Fehler.
Line-up:
Mark Lanegan (lead vocals) Garry Lee Conner (lead guitar, piano, clavinet, backing vocals) Van Conner (bass, backing vocals) Barrett Martin (drums, Hammond B3, Fender Rhodes, vibraphone, percussion) Special Guests: Peter Buck (acoustic guitar, 12-string electric guitar, tremolo guitar) Josh Homme (electric guitar - #4)
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