Searching For Calm - fünf Polen, die offenbar nach Ruhe suchen. Solch ein Bandname will auf den ersten Blick nicht recht zum experimentellen Post Rock der Truppe passen, die Freunde von verschrobenen, unkommerziellen Crossover-/Garage-Klängen mit ihrem neuen Album "Celestial Greetings" beglücken möchte.
Die Band bewegt sich in einem Klangkosmos, der zwischen ruhigen, zerbrechlichen Momenten und puren Energie-Eruptionen schwankt und durch tendenziell hektische Rhythmen und unvorhergesehene Taktwechsel unverwechselbar wird. Krach und Ruhe werden hier somit zu einem organischen Gesamtbild zusammengefügt, das anspruchsvolle Alternative-Fans zum Aufjauchzen verleiten sollte. Diese große Genreschublade ist hier passend, da sich grundsätzlich ganz verschiedene Hörerkreise von Searching For Calm angesprochen fühlen werden: So erinnert diese polnische Silberscheibe stellenweise an Bands wie The Dillinger Escape Plan, Sonic Youth, The Mars Volta, Fugazi, Refused, die Melvins oder gar Converge.
"Celestial Greetings" vereint somit verschiedenste Elemente von Hardcore über Post Rock zu experimenteller Indie-Musik und mausert sich damit zu etwas sehr Eigenständigem. Dabei klingt die Band übrigens zu keiner Sekunde so richtig brutal und fies, sondern bewegt sich insgesamt auf wohldosiertem, tendenziell eher moderatem Level inklusive kleiner Prog-Anleihen im herrlich emotionalen, vielschichtigen Sound. Der Song "Transformation" sei hier nur mal als Anspieltipp genannt…
Richtig schwer machen es Searching For Calm ihren Hörern allerdings nie, sondern warten immer wieder mit eingängigen Melodieführungen auf, die den Songs zu Wiedererkennungswert verhelfen. Und bei "The Eyes" schaffen sie es dann sogar, auf ganzer Songlänge harmonisch zu bleiben.
Wer also mit den genannten Vergleichsgrößen etwas anfangen kann, der darf Searching For Calm und ihren "Celestial Greetings" ein paar Umdrehungen im heimischen Player gönnen. Hier wird ein abwechslungsreiches, leicht chaotisch-avantgardistisches Soundgemisch präsentiert, das Progger und Indies gleichermaßen ansprechen sollte.
Line-up:
Piotr Guenpeter (bass)
Bartosz Licholap (drums)
Michal Augustyn (guitar)
Michal Maslak (vocals/guitar)
Jakub Basek (bass)
Tracklist |
01:Screens (4:36)
02:The Fall (4:56)
03:Follow (2:28)
04:Transformation (5:55)
05:The Eyes (4:51)
06:Once In A Lifetime (3:26)
07:Airs And Graces (3:54)
08:Celestial (6:59)
09:Splendid View (4:39)
10:Sorcerer (4:23)
11:Consensus (6:21)
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