Das dänische Studioprojekt um Gitarrist Torben Enevoldsen veröffentlichte bereits Ende Februar diesen Jahres sein 2. Studio-Album "Parallel Lives". Das Debüt, "The Seventh Sign", erschien im Jahr 2003. Dieses machte in Deutschland u.a. auf sich aufmerksam, weil Vanden Plas-Gitarrist Andreas Lill mit von der Partie war. Auf ihn müssen wir dieses Mal verzichten.
"Parallel Lives" ist unstreitig ein Konzeptalbum, eröffnet mit einem Donner-Grollen und geht dann auch gleich in die Vollen. Was hier geboten wird, ist melodischer Metal. Die vom Label Lion Music angekündigten Prog-Einflüsse suche ich im Großen und Ganzen vergeblich. Bereits mit dem Song "Hunted" wird ohne große Verzierungen geradeaus gerockt. Die Solo-Läufe von Torben Enevoldsen sind nett anzuhören, der Sound der Klampfe ist mehr als annehmbar. Ohnehin kommt das Album mit einem sehr sauberen und druckvollen Sound daher.
Zu Beginn von "The Gift" wird es sogar atmosphärisch. Aber genau da tut sich das Eigentliche, wenn auch 'sehr kleine', Problem auf. Das ist alles rund und professionell, aber auch schon zigmal abgegriffen. Vieles gleicht dessen, was wir im Zuge der vielen Neuerscheinungen gehört haben. Insofern kann man von wenig Innovation sprechen. Auf der anderen Seite kann man auch beruhigt mal auf Bewährtes setzen. Was vielleicht fehlt, ist der Mut zu etwas Neuem, was den Songs wahrscheinlich etwas mehr Pfiff eingeimpft hätte.
"Awakening" ist dafür ein Paradebeispiel. Dieser Track ist chartverdächtig, so eingängig ist der rockige Refrain. Toll ist der Anfang mit stellenweise spanischen, klaren Gitarrenläufen. Die Dame, die sich ebenfalls des Gesangs annimmt, passt wie die Faust aufs Auge. Mal sehen, auf einer der nächsten Parties mit AOR-Stimmung sollte man das Teil mal auflegen.
Auch "Dark Alliance" knallt ordentlich, erfordert jedoch bei einer Dauer von ca. 10 Minuten ein wenig 'Good Will' des Hörers. Das Problem ist, dass das angestrebte Konzept bei mir nicht richtig ankommt, obwohl innerhalb des Titels gute Abwechslung geboten wird. Auch die Keyboard-Soli von Gastmusiker Mats Olausson (Ex- Yngwie Malmsteen) kommen gut rüber.
Für "Moment Of Truth" gilt auch wieder die Eigenschaft: Absolut radiotauglich!
Im 2. Bereich baut die Scheibe dann leider etwas ab. "Parallel Lives" ist eine Veröffentlichung, die dazu geeignet ist, mal wieder richtig abzurocken, ohne dabei auf ausschweifende Sololäufe verzichten zu müssen. Wer hier allerdings auf mordsmäßig viele neue Ideen baut, der könnte enttäuscht werden. Also, einfach nicht vom verlockenden Angebot mit dem Begleittitel "Prog" täuschen lassen und schon ist alles im grünen Bereich.
Line-up:
Torben Enevoldsen (guitars)
Mats Olausson (keyboards)
Andy Engberg (vocals)
Johan Koleberg (drums)
Tracklist |
01:Hunted (5:20)
02:The Gift (7:38)
03:Awakening (6:19)
04:Dark Alliance (10.48)
05:Moment Of Truth (5:19)
06:Hoping For A Miracle (9:22)
07:Changing The Past (5:21)
08:Beginning Of The End (7:41)
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