Mit "Fallen Sanctuary" bieten die österreichischen Melodic Metal-Senkrechtstarter von Serenity bereits ihr zweites Album mit Label-Rückendeckung feil. Und das gerade mal ein Jahr nach dem zurecht umjubelten "Words Untold & Dreams Unlived". Toppen kann "Fallen Sanctuary" das Debüt zwar nicht - ein Schnellschuss ist es aber auch nicht geworden!
Das Songwriting ist insgesamt kompakter geworden. Die durchschnittliche Länge der Stücke dürfte etwas abgenommen haben - aber nur leicht, auf um die fünf Minuten. Trotzdem wird man angenehm überrascht durch so manches Break mit lyrischen Pianostrecken oder ein unerwartetes Outro mit kraftvollen Chorgesängen. Auffällig ist, dass die progressiven Anteile dabei zurückgefahren wurden - episch Vertracktes wie "From Where The Dark Is Born" oder rhythmisch komplexere Prog-Stücke wie "Thriven" stehen dieses Mal nicht auf der Tracklist.
Dafür wurde die Musik der Band in einer anderen Dimension unheimlich stark ausgebaut: Es wurde wesentlich mehr orchestriert, der Job zudem in die Hände von Everon-Chef Oliver Philipps outgesourct. Und dies sehr erfolgreich! Dramatische Gitarrenriffs werden von breitwandigem Klassik-Klang verstärkt, doch weit über 08/15-Bombast hinaus übernimmt das Orchester auch sehr aktiv Melodieanteile, mal durch hohe Streicher, mal durch basslastige Bläser.
Diese hervorgehobene Stellung der Orchestrierung erinnert mich streckenweise an Pyramaze. Vor allem bei "Rust Of Coming Ages", "Sheltered (By The Obscure)" und "Oceans Of Ruby" gibt es ein wirklich fesselndes Über- und Miteinander zahlreicher sich umspielender und wunderbar ergänzender Melodieführungen.
Ein gelungener Mix von Jacob Hansen sorgt dafür, dass sich das Ganze auch prima mit druckvollem Metal verträgt, das eine dem anderen nicht in die Quere kommt. Selbst bei druckvollen Up Tempo-Nummern wie "To Stone She Turned" oder "The Heartblood Symphony" finden sie immer wieder die Räume, um ihre prachtvollen Melodien mit zusätzlichen Details auszuschmücken.
Besonders beeindruckend sind die fesselnden Spannungsbögen von "All Lights Reversed" oder "Velatum" - harmonisch und anrührend melodisch, und plötzlich drängend und dramatisch. Der Ohrwurm schlechthin ist die intensive Powerballade "Coldness Kills", die ein wenig an Kamelots "Love You To Death" erinnert. A propos Kamelot... "March of Mephisto" lässt grüßen, wenn Serenity bei zwei Songs ein paar Death-Growls als Stilmittel einsetzen (wie auf dem ersten Album von Maggo Wenzel gegrunzt). Und dieses Mal gibt's auch ein Duett mit Sandra Schleret ( Siegfried, Elis) bei "Fairytales".
Die Limited Edition beinhaltet zudem den überwiegend akustisch gehaltenen und mit mittelalterlich anmutenden Flöten verzierten Song "Journey's End". Und außerdem das in anmutvoller Burgkulisse gedrehte Video zu "Velatum". Mit "Fallen Sanctuary" haben Serenity ein Zweitwerk vorgelegt, das zwar nicht mit ganz so extravagantem Songwriting aufbieten kann wie "Words Untold & Dreams Unlived", aber dennoch von vorn bis hinten eine runde Sache ist - ein Melodic Metal-Liebhaber macht hier keinen Fehlkauf!
Line-up:
Georg Neuhauser (vocals)
Thomas Buchberger (lead & rhythm guitar)
Simon Holzknecht (bass)
Mario Hirzinger (keyboard)
Andreas Schipflinger (drums)
Tracklist |
01:All Lights Reversed
02:Rust Of Coming Ages
03:Coldness Kills
04:To Stone She Turned
05:Fairytales
06:The Heartblood Symphony
07:Velatum
08:Derelict
09:Sheltered (By The Obscure)
10:Oceans Of Ruby
11:Journey's End (Bonus Track)
|
|
Externe Links:
|