Irgendwie hatte ich mal wieder Lust, eine Melodic Rock-Scheibe zu reviewen. Da kam mir vor geraumer Zeit der Frontiers-Newsletter mit den Neuveröffentlichungen gerade recht. Dieser enthielt auch die Files von einer Band, die mich mal vor Jahren mit einer sehr schönen, im Studio eingespielten Live-CD/-DVD überrascht hatte: Seventh Key.
Die Band um die Urgesteine
Billy Greer (
Kansas) und
Mike Slamer (
Slamer,
City Boy,
Steelhouse Lane), die in grauer Vorzeit auch schon in einer Combo namens
Streets gemeinsam musiziert hatten, legen jetzt zusammen mit Drummer
Chet Wynd und einigen hochkarätigen Gästen satte acht Jahre später ihr drittes Studio-Album "I Will Survive" hin (zuvor gab es das Debüt von 2001 und "Raging Fire" 2004). Nachdem ich in Sachen Frontiers dieses Jahr mit
Snakecharmer schon einmal ein glückliches Händchen bewiesen hatte, war ich gespannt, was die beiden alten sympathischen Recken diesmal ausbaldowert hatten.
Und, um es vorwegzunehmen, man bekommt hier alles geboten, was man als Anspruch an eine gute Scheibe in diesem Genre stellt: Tolle Melodien, klasse charismatischer Gesang, Powerrefrains, viele starke Harmoniegesänge (dafür wurden Leute wie
Billy Trudel,
Terry Brock und
Bobby Capps involviert), filigrane instrumentelle Feinheiten (klasse E-Soli), tolle Verschachtelungen sowie diverse Tempo- und Stimmungswechsel.
Besonders erwähnenswert die beiden das Werk einrahmenden "I Will Survive" (wahnsinniges Zusammenspiel von Orgel und E-Gitarren, klasse Gesang von
Greer), der Titeltrack und das abschließende "I Want It All" (herrlich der a capella-Einstieg der Harmoniesänger), zwei mit nahezu schon progressivem Einschlag versehene Powerstücke, die sämtliche der zuvor genannten Attribute verkörpern.
Grandios auch das in bester
Rainbow-Manier von einer wuchtig wummernden Orgel, deftigen E-Gitarren (inkl. typisch surrendem Solo) getragene "Lay In On The Line" oder die furiose Powerballade "I See You There" (markante Refrainzeile, pumpender Bass, quirlige E-Gitarren-/Synthie-Passagen).
Die Momente der Einkehr und des Durchatmens bieten Lieder wie das kammermusikartig vorgetragene "Sea Of Dreams" (hier dominieren eine schöne klare Akustikgitarre und eine traurige, von
Kansas-Member
David Ragsdale gespielte Violine) und das mit Piano und erneut mit Violine verzierte "What Love's Supposed To Be", das allerdings durch einen voluminösen Powerrefrain aufgerüttelt wird. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das zwischen
Bon Jovi und
Bad Company zu
Brian Howe-Zeiten pendelnde "Down", macht den Eindruck, als wenn
Terry Brock (der auf der Live-DVD ja auch vokal involviert ist) mit in die Lead Vocals eingebunden wäre.