Severe Torture / Sworn Vengeance
Sworn Vengeance Spielzeit: 36:00
Medium: CD
Label: Earache Records, 2007
Stil: Death Metal

Review vom 16.11.2007


Andrea Groh
Severe Torture wurden 1997 in den Niederlanden gegründet, ihr Fünf-Track Demo "Baptized In Virginal Liquid" wurde von Vincent Dijkers (Sinister) produziert, was dann schon einen Hinweis auf die musikalische Richtung gibt: Brutaler Death Metal der Sorte 'Tulpentod' .
Nach einem Vertrag mit Hammerheart Records und einigen Touren in Europa und den USA unterschrieben sie 2005 bei Earache, dem bekannten englischem Label für Death Metal und Grindcore. Dort erscheint nun ihr fünfter Tonträger "Sworn Vengeance". In den polnischen Hertz-Studios (u.a. bekannt durch Vader) aufgenommen, hofft man mit diesem Album auf den Durchbruch, nachdem sie sich seit Jahren einen guten Ruf im Untergrund erspielt haben. Ob aus diesem Grund das Covermotiv ziemlich zahm im Gegensatz zu den Vorgängern ausgefallen ist? Oder sollte mehr die Musik im Vordergrund stehen?
Diese rumpelt genretypisch ordentlich, verzichtet dabei auf übertriebene Highspeed-Attacken oder ausgefallene Mätzchen, ist hart, direkt und kompakt arrangiert, zudem anständig produziert - die jahrelange Erfahrung der Band ist zu hören. Zehn Songs in 36 Minuten fällt noch unter das Motto 'wer schneller spielt ist schneller fertig', obwohl die Musik gar nicht übermäßig schnell ist. Dazu gibt es erwartungsgemäß die üblichen death grunts, wobei hier ein paar befreundete Musiker (z.B. von Misery Index und Born From Pain) mithelfen, was das Ganze auflockert und etwas variiert. Auch hier bewegt man sich eher im Mittelfeld, tendiert nicht zu Extremen, also weder besonders guttural noch heiser-kreischig oder gar zu modern in Richtung Metalcore.
"Sworn Venegeance" wird also keinen Fan von Severe Torture oder niederländischem Death Metal an sich verschrecken, allerdings wird das Genre hier auch nicht erneuert. Es gab und gibt originellere und eigenständigere Bands auch unter ihren Landsmännern wie z.B. Asphyx oder Gorefest. Tulpentod-Hörer können dennoch blind zugreifen und werden nicht enttäuscht, sie können sich dann auch auf die Europa-Tour mit Dew-Scented Anfang 2008 freuen. Für sie gibt es auf der Digi-CD noch zwei Coverversionen (Cro-Mags und Entombed) als Bonustracks, außerdem über iTunes eine weitere von Autopsy.
Prog-Rocker und Melodic-Metaller werden wahrscheinlich wie immer einen Bogen um solche Musik machen und den Kopf schütteln, vielleicht sogar 'Folter' darin sehen - können aber der Band ihr handwerkliches Können nicht abstreiten, sowohl was die Spieltechnik als auch das Arrangieren der Songs angeht. Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten und Severe Torture dürften genug Anhänger besitzen und mit dieser CD vielleicht sogar noch einige hinzugewinnen, sodass sie sich keine Gedanken machen müssen.
Line-up:
Dennis (vocals)
Thijs (guitar)
Patrick Boleij (bass)
Seth Van De Loo (drums)
Marvin Vriesde (guitar)
Tracklist
01:Dismal Perception (2:50)
02:Serenity Torn Asunder (3:27)
03:Fight Something (4:14)
04:Repeated Offender (3:21)
05:Countless Villains (3.55)
06:Dogmasomatic Nausea (2:49)
07:Redefined Identitiy (3:28)
08:Buried Hatchet (3:41)
09:Sworn Venegeance (5:18)
10:Submerged in Grief (2:51)

Limited Editon CD Bonus Tracks:
11:It's The Limit (Cro-Mags Cover)
12:Eyemaster (Entombed Cover)
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