Etwas epischer schreitet man in "Mephisto Bridge" zu Werke. Aber auch das liegt den Neo-Proggern, deren tiefere Wurzeln nicht bloß lyrisch im frühen Hard Rock liegen, vorzüglich. Der nächste Höhepunkt folgt im direkten Anschluss: Das rein instrumentale "The Kruhulick Syndrome" mit
Clive Nolan am (Piano-) Keyboard ist ein technischer Leckerbissen und verdankt seinen zauberhaften Melodien auch einen hohen Grad an Eingängigkeit und Kurzweil. Das fleißige Multitalent
Nolan durfte seine Fingerfertigkeit übrigens schon mehrmals in den Synthie-Soli zu
Arjen Lucassens Über-Projekt
Ayreon unter Beweis stellen. Schnell Gefallen findet man auch an
Karl Grooms präzisem und beseelten Gitarrenspiel. Beeindruckend, wie rund und mit welcher Exaktheit
Shadowland das komplette Set aus ihren Instrumenten und Mikros zaubern.
Die Aufnahmen bestechen durch hohe optische Qualität, einen sinnvollen Schnitt zwischen mehreren Kameras und einen kräftigen, differenzierten Sound. Neben dem kompletten Konzert finden sich auf der DVD noch ein Interview, eine Dokumentation mit dem Titel "Shadowland Live in Holland 2009", eine Fotogalerie und Bildschirmhintergründe. Das klingt nach einer wahren Vollbedienung für Fans und einer verlockenden Einstiegsdroge für Unwissende wie mich, die
Shadowland erst knapp zwei Jahrzehnte nach ihrer Gründung kennen lernen. Bestellen lässt sich "Edge Of Night" beispielsweise über Amazon als UK-Import zum Preis von aktuell 24.99 Euro. Klingt fair.
8 von 10 RockTimes-Uhren