Der Berg ruft und die schweizer Hard-Rocker
Shakra wagen erneut die Erklimmung der Charts. Die Mitte der 90er gegründete Formation schaffte es mit den letzten Veröffentlichungen ein ums andere Mal, höhere Platzierungen zu erzielen und ihren Bekanntheitsgrad sukzessive auszubauen. Platz 7 erreichten
Shakra in ihrem Heimatland mit dem letzten Album "Infected" und der neueste Output nimmt den Hard Rock-Thron ins Visier: Nun heißt es also
Gotthard gegen "Everest"!
"Ashes To Ashes" startet mit einem eingängigen und schnellen Gitarrenriff, legt damit genau das richtige Tempo für einen gelungenen Opener vor und entfaltet einen starken Refrain mit Ohrwurmcharakter, sowie Mitsingqualitäten - »Someday I know we'll be together / Ashes to ashes, dust to dust«. Toll, so und nicht anders hat sich ein vernünftiger Start in ein Hard Rock-Album anzuhören.
Auf gut 7000 Metern angelangt, verdient sich "Everest" mit der bittersüßen und ebenfalls gelungenen Ballade "Why" eine kurze Verschnaufpause. Doch im Anschluss wird der Weg allmählich mühsamer - zwar gibt's mit "The Journey" und "Anybody Out There" auch in der zweiten Hälfte von "Everest" einiges auf die Ohren, aber hier beginnen Shakra ein wenig auf der Stelle zu treten. "Dirty Money" und "Insanity" mögen nette Rocker sein, wirken aber nicht ganz unverzichtbar. So endet die Reise mit dem eindringlichen "Hopeless" leider kurz vor der Bergspitze.
Wie fällt nun das Resümee aus?
Shakra liefern mit "Everest" sicherlich das stärkste Album ihrer Karriere. Es gelingt ihnen dabei nicht, sich vollständig von ihren musikalischen Vorbildern zu lösen. Auch erreicht "Everest" nicht ganz das enorm hohe Niveau der letzten beiden
Gotthard-Veröffentlichungen
Lipservice und
Domino Effect. Dafür finden sich zu wenig Überhits; und auch nach subtilen Details, mit denen die angeführte Konkurrenz jeden Song einzigartig macht, sucht man vergebens. Dennoch handelt es sich hier um ein kompaktes, hochmelodisches und solide produziertes Hard Rock-Album, mit dem
Shakra ihre Fanbasis beträchtlich erweitern dürften. Allen Fans von
Gotthard und traditionellem, pathosgeladenen Hard Rock kann eine unbedingte Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Berg Heil!
8 von 10 RockTimes-Uhren