Curran Murphy war zunächst Tourgitarrist von Nevermore und Annihilator, bevor er 2006 seine eigene Band Shatter Messiah gründete. Mittlerweile hat er mit seinen Mitmusikern, Sänger Greg Wagner (ex- Breaker, ex- Archetype, H.A.T.E.), Schlagzeuger Robert Falzano (ex- Annihilator), Bassist Jason Chamberlain und dem Gitarristen Dusty Holt seine zweite CD herausgebracht.
Die Musik bietet alle Qualitäten seiner ehemaligen Brötchengeber. Eine großartige Mischung aus Power Metal und Thrash Metal, mit vielen Melodien und Harmonien, auch mal eine
ruhige, akustische Stelle dazwischen, wandlungsfähig, abwechslungsreich und versiert gespielt. Nur eigenständig ist das Ganze leider nicht. Teilweise wurden ganze Strukturen übernommen. Dazu lässt sich dann geteilter Meinung sein. Soll man sich freuen, noch eine solche Band zu haben und kauft die CD, weil man davon nicht genug bekommen kann, oder sagt man sich, wozu brauche ich eine Kopie, wenn es das Original gibt?
Die Entscheidung ist nicht ganz einfach, denn die musikalische Qualität von Shatter Messiah ist definitiv hoch und die Produktion sogar besser als bei den meisten Nevermore-Tonträgern. Die CD wäre ein echter Hammer, wenn es nicht diesen Kritikpunkt gäbe.
Tja, und Greg 'Wags' Wagner ist ein toller, variabler Sänger, der seine Sache wirklich gut macht. Aber er ist kein Warrel Dane (Nevermore), der sich durch die Songs leidet, der nicht nur singt, sondern Emotionen zelebriert. Dadurch ist Wags Gesang leichter zugänglich als der von Warrel. Stellenweise erinnert die Stimme an Ripper Owens bei Iced Earth, insbesondere bei den Songs "Idolator" und "Dirge Of The Christ". Wobei die besten Stücke allerdings diejenigen sind, welche am stärksten nach Nevermore klingen, z.B. "Stripped of Faith", "Tomorrow Immortal" (mit großartigen ruhigen Passagen) oder auch der zweiteilige Titeltrack "God Burns Like Flesh".
Leider waren bei dem Besprechungsexemplar keine Texte dabei, denn diese scheinen nicht allzu freundlich zu sein, wenn man sich den Titel "God Burns Like Flesh" oder auch das Covermotiv betrachtet, welches ein tristes, in grau und braun gehaltenes Höllenszenario mit Teufeln und Frauen in Ketten darstellt. Hier scheint jemand vom Christentum und/oder der Kirche ziemlich enttäuscht zu sein. Ob dies einen tieferen Hintergrund hat oder mehr dem typischen Metal-Image entspricht, kann ich nicht sagen. Ich vermute mal, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Fazit: Fans von Bands wie Nevermore, Annihilator, Iced Earth und Judas Priest könnten durchaus Gefallen an dieser CD finden, wenn sie über die deutlichen Anleihen hinwegsehen. Für die Zukunft sollte Curran Murphy jedoch auf mehr Eigenständigkeit setzen, sowohl im Songwriting als auch bei den Gitarrenlinien, die sehr an Jeff Loomis von Nevermore erinnern. Dann könnte die Band aus dem Schatten ihrer Vorbilder heraustreten, was aufgrund ihrer musikalischen Qualitäten wünschenswert wäre.
Line-up:
Curran Murphy (guitars)
Greg Wagner (vocals)
Robert Falzono (drums)
Dusty Holt (guitars)
Jason Chamberlain (bass)
| Tracklist |
01:Idolater (5:22)
02:God Burns Like Flesh (7:05)
03:Pathway (3:59)
04:Stripped Of Faith (3:56)
05:Dirge Of The Christ (5:48)
06:Buried In Black (7:04)
07:This Is The Day (4:23)
08:Tomorrow Immortal (7:00)
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