Shylock / Devotion
Devotion Spielzeit: 56:25
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Hard Rock

Review vom 14.10.2007


Markus Kerren
Es ist nicht mehr allzu lange hin, bis Shylock ihr zehnjähriges Bandjubiläum feiern können. Und das sollten die Jungs mal so richtig begießen, denn nicht nur die ersten drei Alben der Band hatten (gemäß meinen Recherchen) qualitativ sehr viel zu bieten. Auch das nun veröffentlichte vierte Werk "Devotion" lässt nicht nach. Zeitloser, melodiöser, kraftvoller und überzeugender Hardrock made in germany ist angesagt.
Shylock wurde von dem Gitarristen Johannes Löhr und dem Sänger Matthias Schenk im September 1998 gegründet und die Truppe hatte bereits im April 1999 ihr gleichnamiges Debüt-Album am Start, das durchaus starke Kritiken einfuhr. Von der Presse nicht weniger gewürdigt wurden auch die Nachfolger "Pyronized" und "Welcome To Illusion", die der Band um die führenden Köpfe Schenk und Löhr (die auch für das komplette Songwriting zuständig sind) Power, Ideenreichtum und einen Platz in der ersten Riege der Hardrock-Szene attestierte.
Und auch auf "Devotion" weiß das Quintett mit dieser Mischung zu überzeugen. Vierzehn Songs (inklusive eines Bonus-Tracks) werden diesmal angeboten, und wen wunderts? Ausfälle sucht man auf diesem Silberling vergeblich! Über die gesamte Laufzeit versetzen einen Johannes Löhrs kraftvolle Riffs (plus zeitweise bemerkenswerte Soli) und Matthias Schenks sowohl sehr melodische, wie auch kräftige und kämpferische Vokal-Akrobatik in eine äußerst gute Stimmung. Klar, dass das Ganze dennoch nicht funktionieren würde, wenn nicht auch die starke Schlagzeug-Arbeit von Achim Thiergärtner und die grundsoliden, optimal unterstützenden Bass- und Keyboardbeiträge von Steven Wussow und Oliver Thiergärtner mit im Spiel wären.
Selbstverständlich erfinden auch Shylock das Hardrock-Rad nicht mehr neu, aber wer auch auf seinem vierten Album noch so spritzig, getrieben, powervoll und unverbraucht klingt, der hat schon viel gewonnen. Davon abgesehen hat es dieser Fünfer ziemlich gut raus, was die Arrangements angeht. Sie verstehen es, sich soundmäßig nicht zu weit von ihren Wurzeln zu entfernen und dennoch jeden Song durch immer andere Wendungen neu einzukleiden. Selbst wenn es nur kleinere Tricks, wie mal eine Akustik-Gitarre hier, mal eine kurze Piano-Einlage dort, ist. Dazu gehen alle Tracks so richtig gut nach vorne los und treffen die Gehörgänge des Zuhörers sehr zielsicher. Respekt auch hier an Matthias Schenk, der das Album sowohl co-produziert, als auch gemixt hat und offensichtlich genau wusste, was er wollte.
Zumindest "Eternal Life", "The Rain", "Castaway" und auch "Anybody Out There?" werden sich tief in die Herzen der Hardrock-Fans spielen. Davon abgesehen hält aber auch jeder einzelne der sonstigen Titel des immerhin guten Dutzend das gesetzte Qualitätslevel. Für die Fußball-Fans: Der Bonus-Track "Farewell (To The Champion)" ist ganz und gar dem Kölner Thomas Hässler gewidmet, der nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Nationalmannschaft Geschichte geschrieben hat.
Es ist eine wahre Schande, dass die Band zur Zeit ohne Plattenvertrag dasteht. Manchmal muss man sich schon wundern, wo die Scouts und Talentsucher der Labels so ihre Augen und Ohren haben. Aber vielleicht gelingt es Shylock ja mit "Devotion", diese Scharte bald auszuwetzen.
Mein Fazit ist kurz und knapp: Shylock haben hier ein bärenstarkes Album abgeliefert, das auf der RockTimes-Hardrock-Richterskala lockere 8 von 10 RockTimes-Uhren einstreichen kann. Wer auch nur ansatzweise auf diese Musikrichtung steht, der kann hier nichts falsch machen.
Line-up:
Matthias Schenk (vocals)
Johannes Löhr (all guitars)
Oliver Thiergärtner (keyboards)
Steven Wussow (bass)
Achim Thiergärtner (drums)
Tracklist
01:Eternal Life
02:Things Like That
03:Music
04:U Feel
05:The Rain
06:Ocean
07:Castaway
08:Again
09:Hunting High And Low
10:Fading Memory
11:New Attraction
12:Anybody Out There?
13:I Wanna Live
14:Farewell (To The Champion)
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