Es gibt Bands, von denen habe ich noch nie etwas gehört. Das mag einerseits an mangelndem Interesse am Genre liegen, an der Inkompetenz der entsprechenden Bands oder am eigenen Unvermögen, ein Kleinod finden zu können. Das Album "Mark Of The Beast" von
Sign Of The Jackal ist definitiv eines des letzten Grundes. Auch wenn die Band bisher nur ein Demo, eine Single und
eine EP veröffentlicht hat, so fällt es mir doch schwer, mir diesen Fehler zu verzeihen. Nun ja, jedenfalls liegt jetzt das Debütalbum der fünf Italiener, davon eine Italienerin, seit einigen Umdrehungen in meinem Abspielgerät und die Begeisterung wächst mit jedem Durchlauf.
Aber genug der Vorschusslorbeeren.
Sign Of The Jackal spielen Old School-Heavy Metal der besonderen Art. Wer die Heavy Metal-Welle in den letzten Jahren verfolgt hat, wird jetzt sicher an den doch sehr cheesigen Sound denken müssen.
Auf "Mark Of The Beast" ist das anders. Die Band geht eindeutig ruppiger ans Werk. Musikalisch lehnt man sich an die alten Helden der USA - etwas weniger an die aus dem Vereinigten Königreich; etwas
Cirith Ungol hier, ein wenig
Judas Priest da und jede Menge Eigengewächs.
Die Texte drehen sich auch nicht nur um die Klischees des Genres, sondern thematisieren häufig verschiedene Horrorfilme und deren verfaulende Protagonisten. Die Produktion der Scheibe widerspricht jeder gängigen Definition von schnörkellos, es wird komplett auf jeden digitalen Effekt verzichtet, sodass man durchgehend das Gefühl hat, eine Scheibe von 1982 im Player zu haben.
Die Songs selber kommen so knackig daher, dass man verschiedene Körperteile oft genug dabei ertappt, wie sie im Takt mitwippen.
Wer auf klassischen Heavy Metal steht und mit weiblichem Gesang mehr verbinden kann, als austauschbare Gothic Metal-Kapellen, der muss zugreifen. Sollte sich die Band noch steigern können, gibt es in Sign Of The Jackal endlich einen würdigen Nachfolger der ganzen großen Namen aus den 80ern. Ich spreche hier eine unbedingte Anschaffungsempfehlung aus. Aber genug davon, ich muss jetzt weg und weiter dem Metalgott huldigen.