Der Tod des 2008 viel zu früh verstorbenen Drew Glackin brachte das Geschehen um The Silos ins Stocken. Nun ist der Schmerz überwunden und die Ideenfabrik rund um den Frontmann Walter Salas-Humara funktioniert wieder so wie früher. Seit ihrem ersten Album "About Her Steps" (1985) und gnadenlos guten Folgealben wie zum Beispiel "Cuba" (1987) oder "The Silos" (1990) sind die Amerikaner nun mit der ersten Veröffentlichung nach Glackins Tod am Start.
Selbstredend hat man "Florizona" dem ehemaligen Bandmitglied gewidmet und der Titel ist so schön fantasievoll. The Silos haben und setzen immer noch Maßstäbe im Roots- oder Americana-Bereich. Ausgereiftes Songwriting und der richtige Sinn für Arrangements machen vorliegende Platte zu einem Genuss des Genres. Klingend-krachende Rocker werden serviert und die Gitarren sind allgegenwärtig. Nicht zuletzt hat man durch eine ganze Phalanx an Musikern und Sängern aus der 'Silos Family' kompetente Unterstützung gefunden.
Der Opener "Coming From The Grave" ist richtungsweisend für die rockende Abteilung der insgesamt zehn neuen Songs von The Silos. Treibende Gitarren und griffige Keyboards signalisieren gute Laune und dann kommt oben drauf auch noch Salas-Humaras rauchig-raue Stimme. Darüber hinaus ist das Werk bezogen auf die vielen Vokalisten eine weitere Großtat.
"Gravity" mag man als Beispiel für die wunderschönen Balladen auf der Platte hernehmen. Perlende Keyboards untermalen die anziehenden Sechssaiter. "Election Day" zwingt den Hörer in die Knie und wenn das Mellotron von Sam Bisbee seine Runden dreht, ist man hin und weg. Wurde schon der Aspekt Melodie erwähnt? Der ist noch ein weiterer Pluspunkt für das Quintett.
Dann erlauben sich The Silos auch noch einen Song im Roots-Rock'n'Roll zu geben. Dieses kurze Gitarrensolo in "Never Lost The Sunshine" muss man gehört haben! Oh Mann, und dann hat die Combo auch noch einen brillanten Schlusspunkt für den Hörer. "The Ring Of Trees" groovt durch die Rinde eines frisch gepflanzten Baums und hier ist Walters Bruder Charlie Salas-Humara mit seinem Cello zur Stelle. Mit seiner entspannten Atmosphäre ist dieser Track eines der Highlights auf "Florizona".
Im Line-up befindet sich unter anderem ein beeindruckender Gitarrist. Jason Victor von Steve Wynn & The Miracle 3 spielt einen außerordentlich guten Part und in einem Atemzug kann auch der Keyboarder Bruce Martin ( Tandy) genannt werden. Die neue Band hat Format!
Im Midtempo-Rocker "On Your Way Home" liegt so viel Klasse. Salas-Humara singt emotional, völlig losgelöst. Die Gitarren bilden ein ganzes Gebirge an Klängen und ja, so muss Roots-Musik klingen.
The Silos stehen mit ihrem Namen ja schon seit über fünfundzwanzig Jahre für gute Musik. Längst der Jugend entschlüpft, präsentiert sich die Band ungemein frisch und voller Tatendrang. Dieser müsste sich auch ein großes Interesse für Konzerte übertragen, denn in der Form ist die Gruppe mit den hier vorhandenen neuen Songs und den Klassikern von den vorherigen Veröffentlichung definitiv ein Garant für einen superben Gig.
Zu "Florizona" gibt es gar nicht viel mehr zu schreiben, außer: Empfehlung meinerseits.
Line-up:
Walter Salas-Humara (voice, guitar)
Rod Hohl (bass, guitar, Dobro, lap steel, supporting voice)
Bruce Martin (keyboards)
Jason Victor (guitar)
Konrad Meissner (drums, percussion, supporting voice)
The Silos Family:
Amy Allison (voice - #1,3,5,6)
Michelle Anthony (keyboards, - #1,4,6,8,10, supporting voice - #5, siren - #6)
Sam Bisbee (Mellotron - #8, supporting voice - #8)
Randy Franklin (mandolin - #6,7)
Mike Hoffmann (guitar - #7, glockenspiel - #3)
Steve McAllister (supporting voice - #5,7)
Jeff Muendel (organ - #1,5,6 – 8,10)
Charlie Salas-Humara (cello - #10)
Gary Sunshine (guitar - #9)
Whit Williams (guitar - #5,6)
Dan Wilson (guitar - #6)
Tracklist |
01:Coming From The Grave (4:18)
02:On Your Way Home (3:45)
03:White Vinyl (3:39)
04:Gravity (3:34)
05:Teenage Prayer (4:33)
06:Hold You In My Arms (3:13)
07:Getting Trashed (3:24)
08:Election Day (3:07)
09:Never Lost The Sunshine (3:01)
10:The Ring Of Trees (4:37)
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