Sin Of Kain / The End
The End Spielzeit: 45:37
Medium: CD
Label: Vic Records, 2009 (2006)
Stil: Death/Black Metal

Review vom 12.05.2009


Andrea Groh
Vic Records haben es sich wohl zur Aufgabe gemacht, osteuropäische Bands einem breiteren Publikum in ganz Europa nahe zu bringen, stehen doch schon mehrere russische und ungarische Bands in ihrer Liste der Wiederveröffentlichungen. Musikalisch bewegt man sich dabei hauptsächlich in Richtung Pagan, Black- oder Death Metal.
Auch die 2002 in Budapest gegründeten Sin Of Kain machen da keine Ausnahme. Schon im gleichen Jahr veröffentlichten sie eine Promo-CD, "Howling Sins Of Alighting Whim", die gutes Feedback erhielt, sodass im November 2003 eine 3-Track-EP ("… Of Disharmony") folgte und im Sommer 2006 dann ein Plattenvertrag mit Vic Records. Dort erschien Ende 2006 die CD "The End", welche nun neu aufgelegt wird.
Als erstes fällt das mehrschichtige Cover ins Auge. Auf den ersten Blick ein düsteres Motiv mit einem Pestarzt, umgeben von sterbenden Menschen und Geiern. Links im Bild fallen Kreise und Linien auf, die sich bei genauerem Hinsehen als Darstellungen entpuppen, die 1977 mit der Voyager 2 ins All geschickt wurden. Eine interessante Kombination aus Symbolen der Wissenschaft und Hoffnung, versteckt in einer Szene des Untergangs und der Verzweiflung.
Der Coverkünstler ist der bekannte Zeichner Hjules, der auch schon ungarische Taschenbuchausgaben der Werke von H.P.Lovecraft und E. A. Poe gestalten durfte, außerdem einige Plattencover von z.B. Grave Digger, Destruction oder Annihilator, zudem für seine Landsleute von Sear Bliss und Iron Maidnem. Nebenher macht der Mann auch noch Musik, unter anderem hier bei Sin Of Kain.
Wie klingt nun die Musik, bei der er hier beteiligt ist? Ein großer Einfluss der norwegischen Black Metal-Szene ist auszumachen, allerdings nicht die eher stumpfe oder punkige Ecke, sondern mehr die avantgardistischen oder progressiven Bands waren Vorbilder. Also schnelle, häufig vertrackte Songs, technisch und etwas thrashig, dennoch mit einem Schuss Melodie, auch mal ein ruhiger Zwischenpart, Breaks oder Effekte eingestreut. Durch die klare Produktion sind viele Details erkennbar. Die Stimme ist nicht so keifig, sondern hat eine Ecke Death Metal dabei, tendiert also Richtung leichtes bis mittleres Growlen.
Dazu gesellt sich ein Keyboard, welches zwar nicht permanent eingesetzt wird, aber wenn, dann sich stellenweise in sehr hohen Tönen bewegend und dadurch teilweise etwas stressig empfunden werden kann, weil es manchmal im Grenzbereich des menschlichen Ohres liegt. Warme, tiefere Klänge wären angenehmer, aber ich gehe mal davon aus, dass Absicht dahinter steckt, denn die Band wirkt versiert, auch wenn sie nicht die Klasse ihrer Landsleute von Sear Bliss erreicht, mit denen man auch schon die Bühne geteilt hat, ebenso wie mit einigen skandinavischen Bands.
Eine Beschreibung bezeichnet die Musik als eine Version von Morbid Angel mit Black und Prog Metal-Einflüssen. Ist nicht unbedingt falsch, nehmen wir noch Sear Bliss dazu und noch etwas aus der skandinavischen Avantgarde-Kiste: die finnischen …And Oceans (wegen des Keyboards). Die Band selbst nennt die Norweger Keep Of Kalessin und Arcturus; nun haben wir eine ungefähre Richtung wie "The End" klingt und wem es gefallen könnte.
Wer sich nun angesprochen fühlt, bekommt als Bonus sogar noch einen Videoclip zu "Mother Died" dazu.
Line-up:
Cathar / Krisztián Gyémánt (vocals)
Harkh (guitars)
Hjules / Havancsák Gyula (bass)
Arngrim / Csaba Rom (keyboards)
Dávid Juhász (drums)
Tracklist
01:Mother Died (5:51)
02:Undone (7:23)
03:Deathrow (5:04)
04:Cursed Name (7:04)
05:Vain Glory (6:38)
06:Questionless (10:20)
07:Outro... The End (3:17)
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