Nein, hier etwaige Parallelen, die der Schriftzug suggerieren könnte, zu
Kid Rock und seiner sorgsam gepflegten Outlaw-Attitüde zu ziehen, wäre sträflich...
»Wo Heavy Metal auf Country trifft...« lautet nämlich das Motto von
Skip Rock.
Das kann man so sehen, aber die drei Augsburger werden es mir vielleicht nachsehen, wenn ich sie eher in der ultraharten Ecke des Southern Rock -
1880,
Raging Slab oder meinetwegen
Hatchet seien als mögliche Referenzbands genannt - verorten würde. Hier wie dort werden (bzw. wurden) die Riffs mit dem Dampfhammer gemeißelt und der Country (teilweise) mit einem ordentlichen Spritzer Cowpunk gewürzt.
Die Dreiviertelstunde Hard-Rock'n'Country-Roll eröffnet stilecht mit einem Intro in "Spiel mir das Lied vom Tod"-Attitüde, die im folgenden brettharten Hardrocker "Tell Me Why" gleich mehrfach wieder aufgenommen wird. Mit "Death Or Glory" geht der wilde Ritt weiter, bevor "Jesse James" mit Countryrock der harten Gangart und leichten Cowpunk-Schlenkern für Abwechslung sorgt. Von "Outlaws" bis "Hell Is On Fire" dominieren dann messerscharfe Riffs und kraftvoller Gesang mit hymnischen Chören, bevor mit "Too Young" endlich die obligatorische Powerballade gebracht wird. Diese wunderschöne Nummer, die ihren speziellen Reiz aus dem Wechselspiel zwischen
Marc Terrys rauem und
Gaby Weihmayers engelsgleichem Organ bezieht, erinnert ein wenig an
Doc Hollidays "Dead Man's Road" (von der unvergesslichen 2001er
A Better Road -Platte). Für mich ganz klar der stärkste Titel von "Take It Or Leave It".
Der prügelnd-riffende Titelsong beendet den 'offiziellen' Reigen, bevor dann die 'Zugabe' mit den Live-Bonustakes ein wirklich unterhaltsames Album beendet. Beide finden sich übrigens nicht in Studioversionen wider und bereichern somit den Songreigen zusätzlich.