Skull Daze / Same
Skull Daze Spielzeit: 43:10
Medium: CD
Label: Street Symphonies Records, 2010
Stil: Sleaze Metal

Review vom 31.05.2010


Moritz Alves
Regen, Donnergrollen und Sirenengeheul - solche Sounds erwartet man vielleicht erst mal nicht unbedingt auf einer Sleaze-Scheibe. Und doch haben die fünf Römer von Skull Daze sich dazu entschlossen, genau mit diesen verzweifelten Klängen ihr gleichnamiges Debüt zu eröffnen. Dass somit in den folgenden 43 Minuten kein sonnendurchfluteter Glam-Kitsch auf den Hörer wartet, sollte an dieser Stelle also klar gesagt werden.
Viel mehr präsentiert uns der Fünfer hier Sleaze Metal der etwas düstereren, böseren Spielart, der seinen Platz irgendwo auf den von Ratt, L.A. Guns, W.A.S.P. oder Mötley Crüe geebneten Pfaden gefunden hat und somit einen ordentlichen, rohen Straßenrock-Einschlag mit sich trägt. Nach den erst kürzlich von mir rezensierten Skill In Veins kommt jetzt also schon die nächste kleine Sleaze-Hoffnung aus Südeuropa ins heimische Wohnzimmer (oder lieber: ins Autoradio) und unterstreicht aufs Neue, dass die skandinavischen Länder lange nicht die einzigen sind, die diesseits des Atlantiks die charakteristischen Achtziger-Sounds würdevoll wieder aufleben lassen.
Dieses Silberscheibchen hat zweifellos seine Momente, denn gerade Granaten wie das bissige "Back To Hell", "Heartbreak City" mit seinen akzentuierten Glam-Riffs oder auch "Believe" mit seinen charakteristischen Metal-Leads sollten den Italienern eine Rock'n'Roll-Zukunft ermöglichen. Darüber hinaus dürfen gerade die Tracks "Beware" (starke, kalte Gang-Vocals!) oder "Dirty Girl" (derbe Sleaze-Nummer mit grandiosem Refrain!) nicht unterschätzt werden. Übrigens findet sich keine einzige, echte Ballade auf diesem Album, auch wenn "Heartbreak City" oder "Heartless Love" natürlich vom Titel her sehr darauf hindeuten.
Interessenten sollten sich vom eher einfallslosen 'Boygroup-Coverartwork' also nicht abschrecken lassen, sondern Skull Daze als hundertprozentig echten Sleaze begreifen, der die eine oder andere Umdrehung im CD-Player unbedingt verdient hat! Musikalisches Können und songwriterische Klasse werden hier jedenfalls zu einer unheiligen Mischung kombiniert, die einen schnell süchtig machen kann. Nach diesem hoffnungsvollen Debüt darf man gespannt sein, welche Eisen Skull Daze auch zukünftig im Feuer haben werden.
Line-up:
Johnny Rainbow (vocals)
Joey London (bass)
Acey Starlight (guitars)
Danny Slade (guitars)
The President (drums)
Tracklist
01:Intro (0:46)
02:Back To Hell (3:41)
03:Nothin' (3:11)
04:Heartbreak City (4:44)
05:Believe (3:31)
06:Turn It Down (3:58)
07:Beware (4:40)
08:Heartless Love (5:26)
09:Dirty Girl (5:04)
10:Nowhere To Run (4:37)
11:Sex, Drugs And Rock N' Roll (3:32)
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