Achtung die anderen Hessen kommen!
Skullboogey pflügen eine Schneise von heißem staubtrockenem Rock'n'Roll der Marke Stoner- und Riff-Rock in die Rhein-Main-Area.
Wer sich diesen Bandnamen gibt, kann nicht anders und man wird durch die knapp 41 Minuten auch keines Bessern belehrt.
Wie ist auf deren MySpace-Seite unter Einflüsse zu lesen: »Alles von A-Z, Haupsache laut, gut und handgemacht!«
Eben "Dead $ Sold", dem zweiten Outlet des Hessen-Vierers.
Das Album hat Attribute der klassischen Konditionierung, durchaus mit Langzeitwirkung: Hat man sich mit dem fetzenden Opener "Ridin' The Lowlane" angefreunde, was relativ flott über die Bühne geht, lechzt der Hörer nach mehr.
In der Hoffnung, der Text zum ersten Song ist rein fiktiv (»I'm a borderlining man…
always close to lose my mind…
there's tombstones in my eyes
there's just a deep dark hole in me«)
liefert Skullboogey musikalisch das, was ihre Mucke ausmacht: Fette laute Gitarren-Riffs, eine höllisch groovende Hintermannschaft mit Christian Zickmann am Bass sowie Michael Joa (Schlagzeug) und einer dominanten Stimme von Stefan Wendling, den man als Mastermind der Combo bezeichnen kann, denn alle Songs wurden von ihm geschrieben und er hat auch aufgenommen, gemixt sowie produziert. Für das Mastering hat man das Werk an Carsten Collenbusch weiter gegeben. Wenn man die weiteren Informationen auf der Rückseite des Covers liest, kommen die Rocker aus Usingen, im Naturpark Hoch-Taunus gelegen.
Nach bewährtem Stickmuster geht es mit "Love War" und durchgedrücktem Gaspedal weiter den Highway, auf dem sich heftiger Blues- und Stoner Rock treffen, hinunter. Jens Urbans Solo klingt, als wäre es mit dem Bottleneck gespielt und Wendling singt recht aggressiv. Ein erster Anspieltipp für alle Freunde dieser Musik!
Die beiden Gitarristen sind echte Riff-Meister und jetzt, den Titeltrack "Dead $ Sold" hörend, zeigt sich die wahre Klasse des Sängers und Songschreibers, der durch wandlungsfähige Vocals glänzt. Darüber machen klasse Hooklines und haftende Refrains die Runde. Wieviel Staub müssen die Hessen auf dem Schuhwerk haben, um so abzurocken?
Man kann allerdings auch anders, ganz anders glänzen, wenn es zu "Another Fool" kommt! Die akustischen Gitarren geschultert und mit etwas Keyboards unterlegt, wird die Nummer zu einem herrlich verträumten Song der anderen Art. Das hätte man Skullboogey jetzt nicht unbedingt zugetraut, eine Ballade abzuliefern, die so gar nicht zum bisher Gehörten passt. Allerdings sorgt die Truppe so für einen gelungenen Überraschungseffekt und gerade durch die stromlosen Gitarren verbreiten sie ein besonderes Flair.
Dessen durchaus bewusst, haben sie mit "Alone In The Hole" einen weiteren Track dieser Fasson im Köcher und die Herren Urban, Zickmann sowie Joa sorgen für einen überzeugenden Chorus.
"Pale Bone Boogie": Ja, lasst das nächste aufmüpfige Monster frei! Schneidende Gitarren fräsen ohne Pause an den Gitterstäben des Käfigs.
Auch "Bodybag Boy" haut mit einem Mottek Gestein aus dem Berg und schon sorgt Urban mit seinem Solo für die nächste Überraschung: Er benutzt, nach Peter Frampton- oder Alex Conti-Art eine Tube-Box zum Abrunden des Gitarren-Sounds. Feine Sache im schweißtreibenden Drumherum.
In "Goddamn Psychotic" bringt er die Saiten zum Glühen und der Wendling hat es gesangstechnisch echt drauf.
Für "Nightmare" hat man einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, der in einem langen, stellenweise infernalischen "Power Of Resistance" endet.
»fuck you - I just wanna boogie, baby… «. So singt Wendling in "Pale Bone Boogie".
Richtig! "Dead $ Sold", let's rock'n'roll mit an die Wand gedengelten 7 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Stefan Wendling (vocals, guitars)
Jens Urban (lead guitar, backing vocals)
Christian Zickmann (bass, backing vocals)
Michael Joa (drums, backing vocals)
Tracklist |
01:Ridin' The Lowlane (4:12)
02:Love War (3:36)
03:Dead $ Sold (4:11)
04:Another Fool (2:54)
05:Pale Bone Boogie (4:34)
06:Bodybag Boy (4:02)
07:Goddamn Psychotic (4:22)
08:Alone In The Hole (4:04)
09:Nightmare (4:08)
10:Power Of Resistance (4:36)
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