Sieht so aus, als würde ich mich gerade in einer 'deutschen' Phase befinden. Nachdem ich vor kurzem erst die Review zu Jawbone aus Hamburg abgeschlossen habe, sind nun Slave aus Pforzheim an der Reihe und danach werden wohl Stormwarrior und Maks & The Minors, ebenfalls beide aus Hamburg (da muss irgendwo ein Nest sein), folgen. Hatte ich so auch noch nicht! Aber egal, kommen wir zum Wesentlichen. Hach ja, das beschauliche Pforzheim, vor dessen Haustür ich selbst knapp 18 Jahre meines Lebens verbracht habe … .
Tja Markus, da du die USA als dein Domizil gewählt hast, wollen wir dir etwas Heimat in Form von deutschen Bands ins 'gelobte Land' bringen. [Die Red.]
Slave sind eine noch junge Band, die beim neuen Label Artist Station Records von dem einstigen Eloy-Mastermind Frank Bornemann ihr 'zu Hause' gefunden hat. Bornemann hat es sich übrigens auch nicht nehmen lassen, das Debütalbum "Sacrificed Queen" höchstpersönlich zu produzieren. Als Pop-Rock bezeichnet das Quartett aus dem Schwabenland seinen Stil. Wobei der Pop-Anteil dann doch weit hinten ansteht.
Da sind harte, fast klassische Rockgitarren von Dimi Weißlinde und Alex Seibt am Start, die es zu guten, melodischen Gesangslinien und einer soliden Rhythmusabteilung ganz schön krachen lassen. "Breaking Up" dient als Opener und macht mit einem fetzigen Riff erstmal richtig Dampf, bis der noch zurückhaltende Gesang durch die Strophen führt, um dann in einen einprägsamen und deftigen Refrain zu münden.
Über einen sehr hitverdächtigen Chorus verfügt auch "Feels Alright", dem, wie fast allen vertretenen Tracks, ein abwechslungsreiches und frisch wirkendes Arrangement zu Grunde liegt. Wie stark Frank Bornemann da seine Finger im Spiel hatte und wer die Songs eigentlich geschrieben hat, lässt sich aus dem mir vorliegenden (übrigens sowieso eher verwirrenden, als unterstützenden) Info-Material leider nicht erschließen.
Spielt aber auch keine Rolle, denn ausschlaggebend ist das Endprodukt. Und das ist sehr überzeugend für eine Band in diesem frühen Stadium ausgefallen. Der Titelsong lebt vom Zwischenspiel der beiden Gitarren und dem einmal mehr überzeugenden Refrain. Dazu bringen Slave ihr Material mit einer gesunden Härte, wenn auch keinesfalls in Hardrock-Bereiche vorstoßend. "You And Me" ist die Single, etwas sanfter als die ersten vier Titel und mit guten Chart-Chancen ausgestattet.
Meine persönlichen Favoriten nennen sich "About Your Dream" (mit schöner Slide) und "Save Your Hope". Warum? Eigentlich nur, weil mich die Melodien (und die Slide Guitar) dieser beiden Stücke am meisten ansprechen. Denn insgesamt muss man feststellen, dass Slave mit "Sacrificed Queen" ein qualitativ hochwertiges und grundsolides Debütalbum gelungen ist, bei dem kaum Schwächen auszumachen sind. Selbst wenn hier und da mal ein bekanntklingendes Riff, oder das ein oder andere an etwas erinnernde Lick auftaucht, wird dies von dem eigentlichen Song dann wieder aufgefangen und fällt nicht negativ auf.
Sehr interessant stelle ich mir vor, diese Truppe mal auf der kommenden Deutschland-Tour zu beobachten. Wenn die Power und Melodiösität von "Sacrificed Queen" auch auf den Bühnen (denn »auf'm Platz is', was zählt«) gebracht wird, dann kann man auf Slave im Rock-Bereich sicherlich auch in der Zukunft bauen.
Per Eilboten werden von mir jetzt mal 7 RockTimes-Uhren in Richtung 'Pforze' geschickt. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Das hat nullkommanix mit irgendwelchen Nostalgie- oder Heimweh-Gefühlen zu tun!
Line-up:
Dimi Weißlinde (vocals, guitars)
Alex Seibt (guitars, backing vocals)
Alexei Weißlinde (bass, backing vocals)
Mark Kruse (drums)
Guests:
Benny Wagner (drums - #2, 3, 6)
Frank Bornemann (backing vocals - #1, 3, 6, 9, 12)
Roland Bliesener (backing vocals - #1, 2, 3, 4, 6, 7, 9, 10, 11, 12)
Anton Stöger (percussions - #1, 5, 8, 9, 10)
Arne Neurand (percussions - #6)
| Tracklist |
01:Breaking Up
02:Feels Alright
03:Don't Look Back
04:Sacrificed Queen
05:You And Me
06:About Your Dream
07:Catwalk
08:Save Your Hope
09:If Your Like That
10:Starshine Child
11:Precious Life
12:Being A Slave
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Externe Links:
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