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Smokestack Lightnin'/The Seatsniffers
Roadmasters
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Ein Album, zwei Bands, zwei Heimatländer, zwei Platten.
Ein Silberling ist von den Belgiern The Seatsniffers. Einer von der fränkischen Gruppe Smokestack Lightnin', die sich den Namen für die Gründung von einem Howlin’ Wolf-Song geholt haben. Zwei Alben hat man bisher veröffentlicht: "Soulbeat" (2000) und "Homecooking" (2006). Die Seatsniffers sorgten mit ihrem Debüt-Album (1997) für große Aufmerksamkeit und der Nachfolger "All Of This" (1998) brachte ihnen Auftritte nicht nur in ihrem Heimatland Belgien, sondern auch den Niederlanden, Deutschland, Norwegen und dem Vereinigten Königreich ein.
Bei allen Gemeinsamkeiten in der Roots Music, unterscheiden sich die beiden Bands schon im Line-up.
Die Seatsniffers haben mit Roel Jacobs einen Saxofonisten an Bord, was jetzt aber nicht heißen soll, dass diese Tatsache die Musik von Smokestack Lightnin' schmälern soll.
Weit gefehlt, denn ihre Eigenständigkeit beweisen alle zwei Gruppen, auch wenn es sich bei den insgesamt dreizehn Stücken um Cover-Versionen (ein Traditional ist dabei) handelt. Man frönt den Vorbildern in sehr ansprechender Weise und ebenso gelungen. Die Roots Music breitet ihr großes Tuch aus, denn es gibt von Country (-rockigem), Folk, R&B als auch Rockabilly und so einiges in den Zwischenräumen auf die Trommelfelle.
Angefangen beim ersten Track mit viel Twang von Smokestack Lightnin', einer Spooner Oldham/Freddie Weller-Komposition, die dem Split-Album seinen Namen verdankt, über die herrlich groovige Country-Nummer "Carter Cain" von Paul Burch & The WPA Ballclub mit feinster Pedal Steel von Gast Oliver Stangl, lässt man den Hörer in seiner anfänglichen Begeisterung so richtig neugierig werden.
Wirklich klasse ist, dass die Gruppe mit "Home In My Hand" einen Ronnie Self-Titel 'rauskramt'. Die deutsche Band verleiht dem Stück einen Creedence Clearwater Revival-Touch und für "Leaving Louisiana In The Broad Daylight", das auch Emmylou Harris auf dem Plan hat, greift Frieder Graef zur Mandoline. Klasse vier Minuten, auch in der Interpretation von Smokestack Lightnin'. Etwas Traurigkeit bringt man mit "Lonely Moon" ins Spiel. Hervorzuheben ist hier das inspirierte Drumming von Michael Kargel. Als Schlusspunkt wurde ein Song von Garth Brooks gewählt: "The Thunder Rolls" ist, nach den sorgfältig ausgesuchten und nicht unbedingt sehr bekannten Nummern, eine Highlight-setzende Interpretation der Band. CD-Wechsel und die Seatsniffers sind dran.
Die starten direkt mit einem Hit aus den Sechzigerjahren durch. Den hatte damals Roy Head & The Traits. Dieses Stück wurde bereits von so einigen Bands/Musikern aufgegriffen und mit der Hank Williams-Komposition "I'm A Long Gone Daddy" verdeutlichen die Belgier bereits im zweiten Song, dass sie es mehr mit dem R&B haben. Klasse Saxofon-Solo von Roel Jacobs. Rock'n'Roll pur gibt es mit Loudermilks eigenwillig gelesenem "Envy". Was ist das denn jetzt? "Weekend On Mars": Ein Lied von den Punk-Rockern The Cramps hält Einzug und auch so etwas können die Seatsniffers sehr gut mit ihren eigenen Argumenten spielen. Flexibel ist die Combo auch, was die Lead-Vocals angeht. Für "Belle Amie" singt der Schlagzeuger Piet de Houwer. Ein herrlicher Schleicher ist "She's A Yum Yum" und "Black Jack David" ist der endgültige Rausschmeißer einer tollen Party zwei verschiedener Bands, die übrigens auch zusammen auf Tour gehen. Oh Mann, zwei Bands, die ihre Fahnen wirklich hoch im Wind flattern lassen.
Alle Anhänger der Roots Music mit den beschriebenen Ablegern sei dieses Split-Album ans Herz gelegt. Man hat viel Fingerspitzengefühl bei der Song-Auslese gezeigt, denn die gehörten Songs werden in der Regel seltener gecovert und schließlich kommt das Doppel-Album in einem toll gestylten Digipak daher. "Roadmasters" lohnt sich.
Line-up: Smokestack Lightnin'
Freddie Graef (guitars, mandolin, vocals) Bernd Batke (upright bass, vocals) Michael Kargel (drums, percussion) Guests: Peter Hoppe (organ) Oliver Stangl (pedal steel guitar) Trinah (backing vocals) Line-up: The Seatsniffers Walter Broes (guitar, lead vocals) Roel Jacobs (saxophone) Bop de Houwer (double bass, Fender bass) Piet de Houwer (drums, lead vocals, backing vocals)
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