Hey, alle mal herhören: Was klingt wie eine rotzige Hommage an AC/DC?
Wem jetzt so schnell nichts einfällt, der legt einfach das Debüt der Kalifornier Snew in den CD-Player, dreht den Lautstärkeregler auf und fängt breit zu grinsen an. Eine bessere Antwort kann man in diesen Tagen nämlich kaum geben! Wer neben den Australiern auch Rhino Bucket mag, oder wem New American Shame schon viel zu lange auf Eis liegt, der findet in "Snew You" seine aktuelle musikalische Blaupause, garantiert!
Gitarrist Andy Lux fabriziert simple, packende Riffs wie sie die Gebrüder Young in diesen Tagen nicht besser hinbekommen. Auch der leicht angezerrte Gretsch-Sound steht in bester 'Atze/Datze'-Tradition. Sänger Curtis Don Vito klingt ein kleines Bisschen nach Bon Scott. Und die Rhythmusgruppe Cat Tate/Mark Ohrenberger hält das Ganze mit altbewährter Rock'n'Roll-Präzision zusammen. Ist natürlich alles nichts Neues, aber Anhänger von Old-School-Klängen kommen hier voll auf ihre Kosten.
Das geht ja im Grunde schon mit den Rahmenbedingungen los: Zehn Kracher, vierzig Minuten – knackiger und kompakter kann man eine Rockscheibe nicht machen! Früher brauchte man auch kaum mehr als zehn Stücke, wieso sollte das also im Jahr 2008 anders sein?! Genau. Reicht auch, denn lieber eine Handvoll nach vorn preschende Ohrwürmer als etwaiges Füllmaterial, das ein Album wie Kaugummi in die Länge zieht. 'All killers, no fillers' sagt man, und genau dies trifft auf Snew zu.
Die vier Kerle wissen nämlich ganz genau, wie man akzentuiert rockende Songs schreibt und haben das Zeug dazu, mit Granaten wie dem furiosen Opener "Stand Up High", dem treibenden Titel-Track, der AC/DC-Gedächtnis-Nummer "She’s A Real Gunslinger" und dem aggressiven Riffrocker "Kick Me Over" schon in der ersten Halbzeit des Albums ordentlich Pulver zu verschießen.
Aber damit noch lange nicht genug, denn auch die folgenden Stücke können trotz hoch gelegter Messlatte mühelos mithalten. Wer bei "Head Trauma" (ein leicht gezähmter, bluesiger Track), "Electric Is The Law" (wollen Snew etwa, ähnlich wie AC/DC, von Unplugged-Aktionen nichts wissen?), "Vibrator" (ein schleppendes Groove-Monster) oder "Heavy Water" (eine schweißtreibende Rotz-Rock-Perle zum Schluss) regungslos auf seinem Hintern sitzen bleibt, dem ist mit organischer Rockmusik wohl auch in 100 Jahren nicht beizukommen...
Fazit: Rhino Bucket, New American Shame, Airbourne und Snew! Die Combo aus Hollywood reiht sich mühelos in die Riege der 'AC/DC-Soundalikes' ein, ohne als bloße Kopie abgetan werden zu müssen. Wer diesen typischen, leicht bluesigen Riff-Rock liebt, der wird mit Snew vollkommen glücklich werden. 'Get yourself snewed!' Bitte abgreifen, die Scheibe!
Line-up:
Curtis Don Vito (vocals)
Andy Lux (guitars)
Cat Tate (bass)
Mark Ohrenberger (drums)
Tracklist |
01:Stand Up High (3:48)
02:Got Love (4:15)
03:Snew You (3:11)
04:She’s A Real Gunslinger (4:07)
05:Kick Me Over (3:55)
06:Head Trauma (4:42)
07:Electric Is The Law (3:46)
08:Get It To Go (3:40)
09:Vibrator (4:33)
10:Heavy Water (4:13)
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