John 'JB' Bigham ist The Soul Of John Black (TSOJB).
Er hat Beeindruckendes in seinem Lebenslauf stehen.
Bigham war Handtrommler in Miles Davis' Band und hat einige Songs für den Trompeter geschrieben. Seine Komposition "Jilli" befindet sich auf Davis' letztem Album "Amandla" und außerdem war er acht Jahre Mitglied bei der Funk-Punk-Ska-Band Fishbone. Darüber hinaus gastierte Bigham für Auftritte bzw. Platten-Sessions unter anderem bei Bruce Hornsby oder Everlast.
Seit seinen hochgelobten ersten beiden Alben, "The Soul Of John Black" (2003) "The Good Girl Blues" macht der Mann aus dem sonnigen Kaliforien unter seinem Pyeudonym von sich Reden und das auf eine beeindruckende Art und Weise.
Weitest gehend hatte er sich für sein drittes Album mit den Musikern von den ersten beiden CDs in einigen kalifornischen Studios eingemietet.
Es sind schon tolle Leute, die auf "Black John" mitspielen und die Bigham-Kompositionen voll umsetzen. Im Einzelnen sollten Keyboarder Adam McDougal ( Black Crowes) und Bassist Shawn Davis ( Beck, Nikka Costa) genannt werden, weil sie den Protagonisten auf allen Tracks begleiten.
Drei verschiedene Drummer sind am Start. Oliver Charles trommelt auch bei Ben Harper, Jake Najor gibt bei Carl Denson den Rhythmus an und Scott Seiver kommt, wie Davis aus dem Dunstkreis von Costa.
Der Sänger und Gitarrist ist ein Unverbesserlicher, denn mit seinem dritten Werk treibt er sich in einem Genre herum, dass nicht mehr so sehr in der Gunst des Hörers oder Käufers steht.
Soul-Musik mit diversen Tentakeln in andere Richtungen, wie Bigham sie abliefert, wird den Sektor wieder öffnen, denn TSOJB legt uns ein Werk zu Füßen, das sich gewaschen hat.
Selbstredend haben wir einen Ray Charles nicht nur wegen seines Auftritts in einem Blues Brothers-Film bewundert.
James Brown war immer ein Garant für schweißige Shows und hat dies auch auf zahllosen Platten bewiesen. Wer einen Marvin Gaye auf "Sexual Healing" reduziert, hat bis jetzt etwas falsch gemacht. Die Liste könnte fortgesetzt werden, sollte aber nicht so lang werden...
Nichts falsch macht man mit The Soul Of John Blacks CD.
Soul, R&B, Funk und der Blues werden geschüttelt, nicht gerührt und heraus kommt ein faszinierender Mix aus allen Genres. Man kann dabei einfach nicht stillsitzen.
Der Titel-Track sowie das folgende "Betty Jean", Davis' zweite Frau hieß so, nagelt er den Soul-/Funk-Begeisterten an die Schuhe. Darüber hinaus besitzt er noch die Frechheit, eine kräftige Blues-Gitarre dazu zu spielen.
»Hey, Schatz, lass uns schwofen.«.
Das würde ich jedem raten, seinem/seiner Liebsten ins Ohr zu säuseln, wenn "Ever Changin' Emotions" dran ist. Mit den beiden Sängerinnen Kandace Linsley sowie Laura J. Jones hat Bigham einen weiteren Glücksgriff getätigt. Wenn es zum Chorus kommt, werden die drei Stimmen zu einem erotisch-attraktiven Chor. Und in diesem verhalten groovenden Ding ist mächtig viel los. McDougal hat jazzige Keyboard-Fills parat und die elektrische Gitarre gibt ein hinreißendes Stelldichein der Gefühle ab. Das Solo ist vor Einfachheit schön und im Hintergrund belebt Chegwidden den Rhythmus mit seinen Handtrommeln. Diese vier Minuten haben hypnotisierende Effekte.
Abermals wird das Tempo gedrosselt und TSOJB wird zum Prediger. Der Refrain, wieder durch die beiden oben genannten Frauen untermauert und ist soulig-süß. So muss es sein. Der Track beginnt allerdings ganz tief im Mississippi-Delta um von dort aus seinen Weg in Richtung Motown zu nehmen. "Last Forever" verdeutlicht, mit welch spielerischer Gelassenheit man einen Song so hinbekommt, dass er Spuren in den Gehirnwindungen hinterlässt.
Bigham zeigt in seinen Kompositionen, wie man auch mit der Rhythmik umgeht. Da ist eine Nummer nicht wie die andere und mit jedem Track freut man sich bereits auf den nächsten.
Sein Gitarrenspiel ist variantenreich, und er weiß genau, wann zum Beispiel der Einsatz des Wah Wah-Pedals Sinn macht.
Alle Songs haben einen eindeutigen Bigham-Stempel und der CD-Sound ist auch noch perfekt ausbalanciert. Nicht ein Instrument geht unter.
Mit der akustischen Gitarre wird dieser besondere Flair transportiert… "Push Into The Night" und "Thinking About You" sind Belege dafür.
"Black John" steht für Groove, Soul, eine tolle Stimme und bluesige Gitarre. The Soul Of John Black hat ein Album abgeliefert, mit dem er Spuren hinterlässt.
Line-up:
John Black (vocals, guitar)
Adam McDougal (keyboards)
Shawn Davis (bass)
Jake Najor (drums - #2,3,4,5,6,7)
Scott Seiver (drums - #9,11)
Oliver Charles (drums - #1,8,10)
Davey Chegwidden (percussion)
Bill Bottrell (guitar - #8)
Chris Thomas (synthesizers, backing vocals - #8)
Satnam Ramgotra (bowed cymbals - #7)
Kandace Linsey (backing vocals)
Laura J. Jones (backing vocals)
Tracklist |
01:Black John (4:07)
02:Betty Jean (4:04)
03:Ever Changin' Emotions (4:17)
04:Last Forever (3:44)
05:Bottom Chick (4:32)
06:I Knew A Lady (5:31)
07:White Dress (3:51)
08:Never Givin' Up (4:37)
09:Better Babe (4:41)
10:Push Into The Night (3:56)
11:Holiday Inn (4:56)
12:Thinking About You (2:27)
|
|
Externe Links:
|