"City Ride" startet mit einem amtlichen Classic Rock-Riff das angenehm an eine Mischung aus
Alice Cooper,
Zeps und Mr.
Nugent erinnert. Danach grooven sich die Jungs ein und schütteln eine lasziven Funk Jam aus den Handgelenken, dass man das Arschwackeln bekommt. Dazu erklingt immer wieder eine verzerrte, leicht psychedelische Gitarre und ja, dieser Jam ist ein perfekter Opener, der oben erwähnte Erwartung bestens bedient.
Noch eine Spur relaxter, bluesiger und sehr nahe an
Zepp'schen Glanztaten à la "In The Light" mit einer Gitarre, die einen zweifeln lässt, ob nun Herr
Gilmour oder doch Herr
Page die Saiten bedient, präsentiert sich "68 Jailbreak", während bei "Her Eyes Saw The Future" die Schublade nun aber gänzlich mit Psychedelica geflutet wird. Perfekt das Agieren der drei Musiker, die super aufeinander eingespielt sind. Normalerweise sind Trios im Rock härter, weil es einfach an Instrumenten fehlt, um psychedelisch rüber zu kommen.
Soul Thief haben einen irren Gitarristen, der diese Stimmung perfekt aus dem Ärmel zaubern kann. Großartig unterstützt durch gekonnt gesetzte Basstupfer und gezieltes Timing der Schießbude.
"You're Fire" punktet mit einer Mischung aus Funk und Psychedelic. Unglaublich: psychedelischer Funk. Natürlich ist das kein schwarzer Funk mit geslaptem Bass; es ist einfach eine rhythmische Sache mit der Funk-typischen Gitarrenarbeit. Stellenweise schleichen sich auch leichte Reggaerhythmen dazu. Drei Mann, wie gesagt. Hammer! Zumindest weist das Klappcover keine weiteren Musiker aus.
"Stranger With A Gun" ist eine über zehnminütige, gitarrendominierte Jamsession. In diesem Track mag ein jeder finden, was er kann. Mal 'ne Spur
Hendrix, etwas
Mountain, mal abgefahrene Space-Sequenzen und irgendwie nun mit einem latenten Stoner-Touch versehen. Mein lieber Herr Gesangsverein, die Truppe hat mit "Funk City Revolutions" ein willkommenes Debüt vorgelegt.
Wasserrauschen in einer surrealen
Pink Floyd-Welt - so beginnt "Spheres Of Gold" und bis auf das Rauschen des Wassers bleiben
Soul Thief auch in dieser Welt. Ruhig rattert der psychedelische Zug durch die Weiten und versprüht eine bunte Lavalampen-Atmosphäre. An dieser gemächlichen Fahrt ändern auch die teilweise eruptiven Gitarrensoli nichts.
Leider ist Track Nummer sieben, "Tigers Claw" schon der Rausschmeißer. Marcus Gage fetzt und zerrt seine Gitarrenlicks noch mal trefflich aus der Mitte des Trios. Würde es diese Musik schaffen, aus einem Petersilientopf Hanf sprießen zu lassen… mich würde das nicht wundern…