Space Odyssey / Tears Of The Sun
Tears Of The Sun Spielzeit: 41:51
Medium: CD
Label: Regain Records
Stil: Heavy Rock

Review vom 25.11.2006


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Gleich die erste Feststellung: Das rummst ordentlich aus den Boxen und die Rhythmik wird gleich aufgenommen. Ganz im Stile der guten 80er Jahre kommen Richard Andersson und sein Projekt Space Odyssey daher. So unverkennbar war es bei dieser Formation nicht immer. Zwar hatten Malmsteen und Konsorten, die in ihrer Musik gerne dem klassischen Gefrickel Tribut gezollt haben, auch ihre stärksten Phasen zu dieser Zeit, und ich erinnere mich gut, dass Space Odyssey auf den Vorgängern "Embrace The Galaxy" oder "The Astral Episode" tastentechnisch ebenfalls solche Themen aufgenommen haben, so muss ich sehr schnell feststellen, dass auf dem neuen Album "Tears Of The Sun" ein etwas anderer Wind weht.
Hier stehen die Gitarren von Magnus Nilsson im Mittelpunkt. Was dabei heraus gekommen ist, ist Heavy Rock, der sich eher in die Richtung von Ronnie James Dio bewegt. Der wahre Klon davon waren bisher eigentlich die Schweden von Astral Doors. Und auch wenn die Stimme von David Fremberg einen Ticken weniger markant ist, so ist die eine oder andere Stelle schon frappierend ähnlich.
Im Wesentlichen sind Space Odyssey auf die reine Studioarbeit ausgerichtet. Sie bringen auf dem neuen Longplayer allerdings einen Groove rüber, wo man sich ganz schnell einen Live-Auftritt wünschen würde. Magnus Nilsson spielt schon beim Eröffnungstrack "The Bohemian Werewolf" Killerriffs, wie wir sie auf Dios "Lock Up The Wolves" gehört haben. Die Hammondorgel drückt dabei ordentlich ins Ohr. Moderne Metalsounds sind anschließend der Mittelpunkt von "Obsession". Und trotzdem wirkt die Musik, als wenn sie ihren legendären Ursprung vor gut 20 Jahren hat. Wir erinnern uns, das war die Hochzeit des Heavy Metals. Und da muss ja etwas dran sein, sonst würden nicht so viele Bands diese Zeit wieder als Maßstab für die eigenen Produkte heranziehen.
Space Odyssey bewegen sich auf jeder guten Party. Das sind Rainbow oder auch Black Sabbath in späteren Jahren. Letztere zeigen sich in "Killing The Myth" zu einer Zeit, als Tony Martin das Mikro bei Sabbath zur Hand nahm. Auffällig sind die melodiösen Refrains, die sich die Band auch im treibenden "Dark Wings Of Universe" zunutze macht. Ein Anspieltipp ist "The Awakening". Die Gitarren sind dabei weitestgehend gefühlvoll eingesetzt und David Fremberg singt, wie eigentlich auf der gesamten Scheibe, sehr angenehm. Er hat das Feeling, um diesen Stücken den richtigen Ausdruck zu verleihen. Ausflüge auf den Keyboards gibt es nur sehr selten. So bin ich im Ergebnis sehr positiv überrascht. Space Odyssey dürften mit diesem Silberling neue Fans hinzugewinnen. Ob die Freunde der ausgedehnten Synthieklänge bleiben werden, bleibt abzuwarten. Da Gott sei Dank auch kein balladesker Schmalz ausgepackt wurde, bewegt sich "Tears Of the Sun" auf der oberen Ebene der Neuerscheinungen aus diesem Genre.
Line-up:
Richard Andersson (keyboards, organ, backing vocals)
David Fremberg (vocals)
Jörg Andrews (drums)
Magnus Nilsson (guitars, bass)
Tracklist
01:The Bohemian Werewolf (4:55)
02:Obsession (4:43)
03:Miracles In Daylight (4:19)
04:Killing The Myth (3:53)
05:Dark Wings Of Universe (4:54)
06:The Awakening (5:23)
07:Tears Of The Sun (4:17)
08:The Northern Silence (4:39)
09:Bloodspill (4:44)
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