Spaced Out / Live At The Crescendo Festival
Live At The Crescendo Festival Spielzeit: 67:33
Medium: CD
Label: Unicorn Digital Inc., 2007
Stil: Jazz-Hard Rock, Fusion, Prog Metal

Review vom 08.09.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Spaced Out aus Kanada, das ist eine explodierende Formation in Sachen hartem Jazz mit metallischen Attitüden. Rein instrumental bekommen wir Bassläufe wie selten zu hören, dazu gesellen sich verfricktelte Gitarren und unschlagbare Drums, die mehr als die notwendigen Akzente setzen. Das ist nichts für die Allgemeinheit, sondern man muss ein Herz für die Mucke mitbringen, denn sonst wird es viel zu anstrengend. Aber wer anders, als der Freak, gibt sich diese Band?
Dem eigenen Label war es wert, das Konzert vom französischen 2006er Crescendo-Festival festzuhalten und als CD zu veröffentlichen. Und das ist noch nicht alles, denn das kanadische Label zieht mit der passenden DVD-Aufnahme gleich hinterher. Dazu kann ich nichts sagen, außer, dass auf der CD zwei Video-Mitschnitte vom gleichnamigen Konzert mitgeliefert werden und so sehr neugierig auf die gesamte visuelle Darbietung dieses Auftritts machen.
Ohnehin macht das Zuschauen bei Spaced Out genau so viel Spaß wie das Hinhören, denn es ist atemberaubend, wie Antoine Fafard die Bassgitarre bedient. Geschwindigkeit ist angesagt, dabei niemals den Groove aus den Ohren verlieren und zusammen mit Schlagzeuger Martin Maheux das notwendige Fundament für das Gitarrenspiel von Mark Tremblay bieten.
Das Trio improvisiert sich von Beginn an durch die Show und zieht alle Register seines Könnens. Dabei kommt Mark Tremblay bereits bei "Seven The Seven" mit metallisch harten Riffs und Solo-Läufen rüber. Erstaunt bin ich auch über die Synthie-Beigaben. Da weder im Line-up ausgewiesen noch auf der Bühne auszumachen, kann man wohl davon ausgehen, dass die Tasteninstrumente programmiert und so sehr anspruchsvoll in die Show integriert wurden.
Die Musik neigt zudem ins Experimentelle, was man sehr schön in den Zwischenparts von "A Freak Az" hören kann. Schlagzeug und Bass harmonieren so ziemlich an jeder Stelle, obwohl keiner der beiden Musiker dem anderen in Sachen Virtuosität nachsteht. Sehr gute Ergänzung. Die bereits beschriebenen Tasten bestehen bei "Toxix" sogar aus klaren Pianotönen, in dessen Grundzügen sich Gitarre und Bass wahre Duelle liefern.
Aggressiv spielt die Band auch bei "Infinite Ammo". Bei dieser Nummer wird an der Bassgitarre die Effektkiste geöffnet und schneidende Verzerrungen in den Sound gemixt. In "The Lost Train" und "Antimatter" neigt die Formation wirklich zum progressiven Metal, was auffällig ist, da in der überwiegenden Mehrzahl aller Stücke zwar mit gesunder Härte zu Werke gegangen wird, die verfrickelten und jazzigen Strukturen jedoch meist überwiegen.
Schließlich kann man hier nur zum Ergebnis kommen, dass Spaced Out es wirklich krachen lassen. Der Hörer wird bei dieser Instrumentenbeherrschung aus dem Staunen nicht heraus kommen, wobei eines allerdings klar sein sollte: Die Nerven müssen mitspielen. Nicht jedermanns Sache und für die Meisten zum Entspannen auch nicht geeignet. Aber wie gesagt: Für Freaks ein echtes Highlight, denn Spaced Out laden hier livehaftig in ihre eigene musikalische Welt ein. Das Konzert fand laut Booklet übrigens am 18.08.2006 im Saint-Palais-sur-Mer statt.
Line-up:
Antoine Fafard (bass)
Mark Tremblay (guitars)
Martin Maheux (drums)
Tracklist
01:Seven The Seven (8:20)
02:A Freak Az (5:04)
03:Toxix (5:48)
04:Infinite Ammo (5:06)
05:New Breed (6:05)
06:The Fifth Demension (5:44)
07:The Lost Train (6:46)
08:Unstable Matter (6:55)
09:Antimatter (5:31)
10:Blood Fall (5:50)
11:Furax (6:17)
Externe Links: