Dass die New Wave Of British Heavy Metal - liebevoll abgekürzt NWOBHM - in den letzten paar Jahren ein kleines Revival erlebt, dürfte etwas integeren Metalheads nicht entgangen sein. Viele kleine Bands der späten 70er und frühen 80er, die erst Jahrzehnte später in Liebhaberkreisen ihren verdienten Kultstatus erlangt hatten, reformieren sich nach und nach und bespielen Festivals wie das
Keep it True oder das neu entstandene
Brofest in Newcastle. Labels wie High Roller Records veröffentlichten in Kleinauflage Compilations mit dem gesamten Schaffen jener Combos und auch junge Bands lassen sich immer wieder stark von der 'Wiege des klassischen Heavy Metal' beeindrucken.
Erlesene Twin-Guitar-Leads, melodische Vocals, die grobe Vergleiche zu
Satan und
Blitzkrieg aufkommen lassen und jegliches Leugnen moderner Einflüsse sollte Old School-Nerds auf Wolke Sieben befördern. Songs wie die eingängigen, von einer treibenden Hookline getriebenen "Soldier Of Fortune" oder "Arrow", die episch angehauchte Nummer "Kingdom Of The Sky" oder das abschließende Statement "Death To Disco" gehören definitiv zum Stärksten, was man aus der Feder von ursprünglichen NWOBHM-Bands in den letzten 20 Jahren zu Ohren bekam. Bei "Wild Knight" bekommt sogar die gute alte Slidegitarre einen Ehrenplatz eingeräumt, womit man ein wenig an die legendären
Rose Tattoo erinnert. Mit "Angel Of Death 2013" hat man zudem noch einen alten Song aus Singletagen neu eingespielt; und das, OHNE ihn totzuproduzieren, wie es beispielsweise eine
große Band aus den Staaten in den letzten Jahren glorreich zustande gebracht hat.
Schön zu sehen, dass nichts auf diesem verruchten Planeten die größte, musikalische Revolution (Who the fuck are
The Beatles?) aufhalten kann.
8,5 von 10 RockTimes-Uhren für dieses kleine, aber äußerst feine Meisterwerk. Und jetzt möchte ich die Gentlemen schnellstmöglich auf der Bühne der Tauberfrankenhalle sehen!