Speaking To Stones spielen progressiven, melodiösen Metal moderner Prägung. Besonders markant sind die enorm verspielten Lead-Gitarrenläufe, die sich zum Teil schon an der Grenze zu hochtechnischem Gefrickel bewegen ("Still Life", "My Final Sin", "Shallow"). Auch fällt die Stimme von Richard Fink IV sofort auf, da sie der Musik einen sehr modernen Touch verleiht. Das Spektrum des Sängers reicht dabei von einfühlsamen, fast zerbrechlichen Passagen, bis hin zu alternativem Rock-Gesang.
Trotz des progressiven Anteils in der Musik sind die acht Songs häufig ziemlich eingängig und gehen recht schnell ins Ohr, was unter anderem an dem modernen Gesangsstil und der metallischen Riffarbeit liegt. Progressiv hingegen wird die Musik durch die eingangs erwähnten Lead-Gitarren, sowie durch die komplexen Rhythmen. Auch hat die Band zwei überlange Tracks auf ihrem Debüt untergebracht.
Dem stehen eingängige Stücke wie die wunderschönen Balladen "Waiting For...", "Close To The Sky" (großartiges Gitarrensolo!) und "Nothing" (halbakustisch, mit tollem Gesang!) gegenüber.
Als interessant hervorheben möchte ich das variationsreiche, aber grundsolide Drumming. Leider verzichtet die Band auf einen richtigen Schlagzeuger. Stattdessen zeigen sich Tony Vinci und Dave Callari für das Drum-Programming verantwortlich. Ich möchte aber anmerken, dass das Schlagzeug keinesfalls künstlich klingt!
Im Allgemeinen ist der Sound von Speaking To Stones sehr keyboardlastig. Besonders in den ruhigen Parts treten die Keys verstärkt in Erscheinung, während die aggressiveren Stellen von verzerrten Metal-Gitarren dominiert werden. Ab und an wird der Sound durch akustische Gitarren-Parts bzw. Klavierklänge erweitert ("My Final Sin", "Close To The Sky", "Shallow", "Nothing").
Alles in allem ist dem Quartett Speaking To Stones mit seinem gleichnamigen Erstlingswerk ein solides Prog Metal-Album gelungen, das durch seine alternative Schlagseite, die hauptsächlich durch den Gesang hervor tritt, ein gewisses Maß an Eigenständigkeit besitzt.
Für Fans des Genres ist diese Platte sicherlich interessant. Aber auch Leute, die mit progressiven Elementen bisher weniger vertraut sind, sollten ruhig mal reinhören. Durch die moderne, für Prog-Verhältnisse recht eingängige Musik könnten nämlich auch sie Gefallen an einem Album wie diesem finden.
Line-up:
Tony Vinci (Guitar, Guitar Synth, Keyboard, Drum Programming, Synth Programming, Bass on "My Final Sin" and "Still Life")
Dave Callari (bass, harmony vocals (#7), drum programming)
Rich Dellapietra (keyboard (#3,4,7)
Richard Fink IV (lead and harmony vocals)
Tracklist |
01:Still Life (6:44)
02:Rescue Me (5:13)
03:Waiting For… (5:26)
04:Down (4:58)
05:My Final Sin (9:01)
06:Close To The Sky (5:02)
07:Shallow (10:04)
08:Nothing (4:53)
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