The Spiritspiders waren lange Zeit das Baby von Frank M. Reeve ganz allein und er benutzte diesen Namen das erste Mal im Jahr 2001. Nach einer Pause wurde 2005 die EP "Jupiter Rising" und ein Demo mit Material für ein komplettes Album aufgenommen. Aber erst vor zwei Jahren wurde ernsthaft (und zwar jetzt mit einer kompletten Band) damit begonnen, das nun vorliegende Debüt in Angriff zu nehmen. Alle Unwägbarkeiten wurden mit viel Durchhaltevermögen aus dem Weg geräumt und seit September liegt die Scheibe nun in den Regalen der Plattenläden.
The Spiritspiders kommen aus Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt sind sie in Düsseldorf und Gelsenkirchen ansässig und ihr weiterer Verbündeter ist der Produzent Lobo Panic, mit dem Reeve schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet hatte. Ganz sicher eine gute Wahl, denn am Sound und den Arrangements gibt es nichts zu mäkeln. Auch die Einspielung ist sehr gut gelungen, die Instrumente dazu transparent wie mannschaftsdienlich.
The Spiritspiders legen auf "A Voice In The Sky" zehn richtig starke Psychedelic Rock-Perlen vor, deren Musik sich trotz einer durchaus vorhandenen Härte immer irgendwie im Schwebezustand zu befinden scheint. Der offensichtlich vorhandene Pop-Einfluss macht sich dann auch immer wieder bei den coolen, abgefahrenen wie sehr eingängigen Gesangslinien bemerkbar. Und Frank M. Reeves softere Stimme passt dazu, wie die Faust aufs Auge. Auffällig ist das Schlagzeug, das von hinten raus jede Menge Druck aufbaut, der von den Saiteninstrumenten dann auch optimal verstärkt und ergänzt wird.
The Spiritspiders haben allerdings wenig mit Truppen wie z. B. Hawkwind (um nur mal einen Vergleich ins Spiel zu bringen) zu tun, denn dafür sind die bereits erwähnten poppigen Anteile beim Gesang zu stark vertreten und auch Spielereien mit irgendwelchen Space-Sounds sucht man hier vergeblich. Macht aber gar nichts, denn die Westdeutschen zaubern hier ihren ganz eigenen Reigen aufs Parkett, der den Rezensenten auf ganzer Linie überzeugen kann.
The Spiritspiders haben dieses Album in Eigenregie vorgelegt, sollten aber - wenn es noch eine gerechte Welt gibt - damit keine größeren Probleme haben, bald auch ein etwas finanzstärkeres Label zu finden, das gewisse Dinge sicherlich etwas einfacher machen kann. Falls dies überhaupt gewollt ist, denn viele jüngere Bands haben sich ja schon seit einiger Zeit auf die Fahnen geschrieben, gesamte Produktionen ganz autark durchzuziehen.
The Spiritspiders rocken, haben jede Menge Power, starke Songs wie gute Arrangements und richtig coole Gesangsmelodien am Start. Sämtliche Zutaten für eine auf ganzer Linie überzeugende Platte sind also gegeben und "A Voice In The Sky" kann deshalb auch ohne jegliche Gewissensbisse empfohlen werden. Und wen kümmert es bei der vorgelegten Qualität schon, dass ein Song wie "Dog-Headed Priest" bereits zirka zehn Jahre auf dem Buckel hat? Eben... niemanden!
Bei einem großen Versandhaus wird in der Tracklist zwar noch ein elfter Song für die CD-Ausgabe angegeben (weshalb er auch unten in der Tracklist aufgeführt ist), bei meinem Promo-Exemplar fehlt dieser jedoch ebenso wie auf der Vinylversion. Aber sei's drum, denn das hier vorgelegte Material ist richtig gut, macht jede Menge Spaß und lässt entschieden hoffen, dass es nicht wieder so viele Jahre (wie zwischen der EP und diesem Debüt) dauern wird, bis die Band uns das Nachfolgewerk vorlegen wird. Bis dahin dürfen wir uns aber erstmal an "A Voice In The Sky" erfreuen.
Wer auf psychedelisch angehauchten Pop/Rock mit Flair der Endsechziger Jahre (ohne übertriebene Soundeffekte) steht, der kann hier wenig falsch machen. Klasse!
Line-up:
Frank M. Reeve (vocals)
Rene (guitars)
Toni (bass)
Mycha (guitars)
Samy (guitars)
Cons (drums)
Tracklist |
01:Come Inside
02:Dog-Headed Priest
03:Melancholiae
04:Cabernet Sauvignon
05:Antithesis
06:Monkey Blues
07:Broken Arrow
08:Fairytale
09:Voice In The Sky
10:Apocalypse Vow
11:Run My Way
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