Stardelay ist Carsten Mentzel.
Carsten Mentzel ist Multiinstrumentalist, Komponist, Sänger und Produzent.
"A New High Fidelity Tripout" ist eine hochklassige Aneinanderreihung von Soundcollagen zum Entspannen und die Seele baumeln lassen.
Und dennoch ist Stardelay ein Synonym für viele verschiedene Stile.
Carsten Mentzel setzt bei den Gitarren auf eine Fender Telecaster sowie die Gibson Les Paul.
Der instrumentale Tausendsassa hat ein kolossales Feeling für den Groove, der sich wie ein roter Faden durch die vierzehn Stücke zieht.
Carsten Mentzel verfügt über eine beeindruckende Stimme, die er bis in unglaubliche Höhen einsetzt. Zuweilen glaubt der Hörer kaum, es mit einer männlichen Gesangsstimme zu tun zu haben.
Stardelays Trumpfkarte ist unter anderem der Jazz, oder sollte man dieses Genre in Relation zu seiner Musik besser als Nu-Jazz bezeichnen?
Kontinuierlich ist der Protagonist in der Lage, beim Hörer imaginäre Filme abzurufen, die einerseits wie ein mit Farbe getränkter Fluss ablaufen, andererseits eine x-beliebige Millionen-Metropole im Zeitraffer erscheinen lassen.
Durch geschicktes Songwriting entführt der Stardelayer den Hörer auch in die mitternächtliche verrauchte Bar, wie z.B. im Opener und erst recht wenn es zu "The Late Night" kommt.
Für mein Dafürhalten nicht nur ein sehr gut gewählter Song-Name. Besonders fasziniert das Stück durch den sanftmütigen Bass und die fantastisch fließende Piano-Melodie.
Zu "Welcome To Angua" hat er sich wohl definitiv von der Atmosphäre der Angua Base Studios inspirieren lassen, wo das Album eingespielt wurde. Auch hier dominiert das Fender Rhodes die knappen vier Minuten.
Als Begriff weckt "Zeta 4000-31" eher Vorstellungen von der Quadratur des Kreises oder einer Maschinerie in einem Raumschiff. Für Stardelay ist es ein kurzes Stück Folklore, gespielt mit einer indischen Sitar und einem Synthesizer.
Mentzels musikalischer Kosmos beinhaltet auch den Folk, oder sollte man treffender von Melodic Folk sprechen? "Thoughts & Words" kann man sich unendliche Male anhören, nein, genießen.
Stardelay kann auch weitere Genre zitieren. "Earthlight" heißt die Nummer und ist so etwas wie Ambient-Funk.
Die Ohren des Rezensenten sind 12-Takter-geprüft und die vernehmen in "Untitled Symphony" (auch) bluesige Licks aus der Gibson Les Paul.
In "Stardelays" ist die 6-Saitige Indie-mäßig unterwegs und bekommt durch die weitere Instrumentierung hierfür Unterstützung.
Vieles auf "A New High Fidelity Tripout" ist allerdings nicht nur Kopfkino animierende Musik, sondern könnte stante pede für den einen oder anderen Film bestens hergenommen werden, z.B. "Still Humming". Genau, hier war es, wo ich diesen Sound einer singenden Säge hörte und natürlich groovt das Stück prächtig.
Nochmals zu den gesanglichen Fähigkeiten des Mentzel: In "Something Else" belegt er mit einer markanten Selbstverständlichkeit, wie viel Soul er in seiner Stimme hat.
Der Stardelayer lässt den Hörer auf wunderschöne Art und Weise an seiner auch melancholischen Ideen-Welt teilhaben und des Weiteren ist beachtenswert, dass "A New High Fidelity Tripout" auch nach zig Durchgängen partout keine Abnutzungserscheinungen zu verzeichnen hat.
Ganz langsam und genüsslich zerfließen die 8 von 10 RockTimes-Uhren in Stardelays musikalischen Zauber-Händen.
Tracklist |
01:Orange Park (4:39)
02:Thoughts & Words (5:17)
03:Why It's Warm (4:02)
04:The Late Show (2:45)
05:Welcome To Angua (3:43)
06:Zeta 4000-31 (1:10)
07:Earthlight (3:02)
08:It Could Be Sweet (3:51)
09:Still Humming (5:12)
10:Starcollector (4:27)
11:Untitled Symphony (3:37)
12:Stardelays (3:22)
13:Something Else (3:32)
14:End Theme (Tripout) (5:06)
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