Die schwedischen
Steelwing, welche u.a. auf dem diesjährigen 'Keep It True'-Festival als Opener des ersten Tages überwiegend sehr positive Live-Resonanzen einfuhren, veröffentlichten mit diesem, den schnieken Titel "Lord Of The Wasteland" tragenden Album Ende April ihr Debüt über NoiseArt Records.
Eine unter dem Logo "The Power Of Metal" laufende Tour im vergangenen Monat (zusammen mit
Enforcer,
Cauldron und den
Suicidal Angels) werden in Zukunft sicherlich für einen noch größer gewordenen Kreis neuer CD-Käufer sorgen, denn man bespielte mehrere Clubs in der gesamten Bundesrepublik.
Und das mit Recht, denn der Freund der einzig wahren Metal-Töne bekommt auf einer Spielzeit von 47 1/2 Minuten von dem Quintett einen explosiven und energiegeladenen Cocktail aus
Judas Priest/
Kiske-
Helloween (Gesang) und
Iron Maiden (doppelte Gitarrenleads und gerne eingebaute
»O-Ho-Ho«-Singalongs, außerdem den übel genialen Basspart in "Point Of Singularity") um die Ohren gepustet. Dieser wirkt zwar recht wenig innovativ, wird aber auf einem hohen Niveau 'erstklassig kopiert'.
Und überhaupt: Überlegt mal, wie lange
Maiden schon keine guten Scheiben mehr machen. Bereits fünf Millionen Jahre oder doch nur seit Beginn der Zeitrechnung? Davor war mal etwas, das hieß entweder wie die Band selbst,
Killers, "The Number Of The Beast", "Piece Of Mind" oder "Powerslave". Genau diese Perlen graben die knapp über zwanzig Lenze alten Nachwuchs-Banger um Fronthüne bzw.
Dickinson-bei-Rock-N-Pop-In-Concert-83-Lookalike
Riley gekonnt in ihren neun Songs (inkl. Intro) aus und zwar gänzlich ohne aktuelle Einflüsse.
Besonders den Ohren schmeicheln mir der Opener "Headhunter" und das darauffolgende, live stets als Rausschmeißer verwendete "Roadkill (...Or Be Killed)". Der Sound geht obendrauf produktionstechnisch komplett klar und zeigt die fünf Jungspunde in allerbester mentaler, musikalischer und stimmlicher Verfassung.
Obwohl die Rookies auf dieser Scheibe wie bereits erwähnt relativ wenig Eigenständigkeit an den Tag legen (Wer braucht das schon, wenn so eine Scheiße wie '&%/§(§§-Core' den Musik-Markt haltlos überschwemmt?), sollten sie dennoch die Fraktion ansprechen, der
Maiden nach "Somewhere In Time" zu lahm und
Judas Priest nach "Painkiller" einfach nur zu unbedeutend geworden sind. Tja, und
Helloween waren nach "Keeper II" für mich sowieso ein einzgier Haufen Dreck, hab ich das schon einmal erwähnt? Eine der bisher interessantesten Neuentdeckungen des aktuellen Jahres!
Stattet den auch abseits der Bühne außerordentlich sympathischen Jungs doch einen Besuch auf ihrer MySpace-Seite ab. Ausnahmsweise sind auch mal hier die Zeichen der Zeit zu erkennen, denn kaum eine Newcomerband hat 'normale Homepages'. Ändert jedoch nichts daran, dass diese Band den 80er-Metal herrlich frisch neuinterpretiert.
8,5 von 10 RockTimes-Uhren. Kaufempfehlung!