Songs wie "Kick It (Like Cowboys)", "High Noon" oder "Kentucky" sprechen eine deutliche Sprache: Stinky Pete And The Rabid Babies fühlen sich in der Western-Materie pudelwohl und geizen auf ihrem ersten, selbstproduzierten Streich "Rock Me Baby" nicht mit kauzigen Cowboy-Klischees. Die fünf Rock'n'Roll-Desperados lungern bevorzugt im rotzig-schmutzigen Fahrwasser von Rock'n'Roll, Punk und Country herum und kochen dem geneigten Hörer hier somit ein hübsches Süppchen nach althergebrachtem Rezept, das sie selbst übrigens gerne als Farm'n'Roll bezeichnen.
Punk'n'Roll-Combos wie The Bones zählen genauso zu den Vorbildern der Schwaben wie der obligatorische John R. Cash und Punk-Urgesteine à la Ramones und Clash. Dass sie aber auch die Neunziger-Euro Dance-Kapelle Rednex (wer erinnert sich nicht an den guten, alten "Cotton Eye Joe"?!) zu ihren Einflüssen zählen, dürfte hingegen mit einem Augenzwinkern zu sehen sein…
Dass die Mannen Humor haben, beweisen außerdem die Pseudonyme, unter denen sie die Saloons im 'Ländle' unsicher zu machen pflegen: Stinky The Kid, Buddy Wolli oder Birk'n'Stick - solche Namen findet man sicher nicht alle Tage in der hiesigen Musiklandschaft. Sowas hat Wiedererkennungswert, genau wie der in Herz und Beine gehende, arschcoole Stilmix, den der Stinkende Pete mit seiner Bande hier auffährt.
Der Fünfer zeigt auf dieser Silberscheibe, dass er deren Titel "Rock Me Baby" locker gerecht wird - denn gerockt wird von vorne bis hinten. Die unbeugsame Reibeisenstimme des Sängers passt einfach bestens auf Punk'n'Roll-Fetzer der Marke "High Noon", "This Song" oder den Titeltrack, verleiht aber auch Country-Verschnitten wie "Kinderlieder", "Lay Back" oder dem Willie Nelson-Cover "On The Road Again" ihren ureigenen, whiskeygeschwängerten Charme. Und die Rabid Babies (der Namenszusatz ist als Hommage an die ersten Rock'n'Roll-Gruppen der fünfziger Jahre zu sehen) kommen schnell zum Punkt: Hier wird nicht lange gefackelt, sondern einfach mal zehn Lieder in keiner halben Stunde runter gerattert - in der Kürze liegt die Würze, sozusagen.
Diese Kurzweiligkeit und unbändige Energie ist es denn auch, die dem Album gut tut. Wer mit den genannten Referenzen irgendwas anfangen kann (Rednex lassen wir einfach mal außen vor…), der sollte auch mit Stinky Pete (Namensgeber ist übrigens eine Figur aus dem Pixar-Film "Toy Story") und seinen Jungs glücklich werden. Das ist Outlaw-Musik mit ordentlich Spaß inne Backen, schweißreibender Rock'n'Roll mit mannshoher Western-Attitüde und Revolverhelden-Charme. Man kann das billige Feuerwasser quasi auf der Zunge brennen spüren, wenn die Banditen Saiten, Stimmbänder und Felle malträtieren. Die ungehobelte Produktion tut ein Übriges. Also Freunde, leiht ihnen euer Ohr, und lauscht den schmutzigen Liedern, die sie euch erzählen…
Line-up:
Stinky The Kid (vox)
Buddy Wolli (guitar, bvox)
Birk'n'Stick (lead guitar, harp)
Evil Kneevil (bass, posing, bvox)
Sir Scream-A-Lot (drums, screaming)
Tracklist |
01:Kick It (Like Cowboys) (2:59)
02:Real (3:04)
03:High Noon (3:03)
04:Kentucky (1:59)
05:Kinderlieder (3:15)
06:Spread Your Wings (2:30)
07:Lay Back (2:56)
08:This Song (2:10)
09:Rock Me Baby (3:00)
10:On The Road Again (1:49)
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