Lust auf skandinavische Qualitätsarbeit? Es ist ja nun wirklich nicht so, dass von Schweden aus nur alle Jubeljahre mal gute Gitarrenmusik in deutsche Lande dringt. Jedoch sollten sich Freunde von melodischem Metal die Formation Stone Lake ganz dick hinter die Ohren schreiben. Die beiden Protagonisten Peter Grundström und Jan Akesson sind in der Szene nämlich beileibe keine Unbekannten, und auch die zwei Gastmusiker, die sie sich für "Shades Of Eternity" ins Studio geholt haben, standen schon bei so manch großem Namen in Lohn und Brot.
So waren Akesson und Grundström für die beiden Solna-Werke "Eurameric" und "Sent From Heaven" als Songwriter tätig - eine Art All-Star-Projekt mit Ralf Scheepers ( Primal Fear), Pamela Moore ( Queensrÿche) und anderen einschlägig bekannten Musikern. Schlagwerker Jaime Salazar dagegen schwang in der Vergangenheit die Sticks für Allen & Lande, die Flower Kings, Last Tribe oder Bad Habit. Und Tieftöner Anders Rydholm durfte schon Songs von Grand Illusion, Steve Overland, Code, Sherwood Ball oder Demon Kogure veredeln.
Bei so viel 'Namedropping' läuft man schnell Gefahr, die eigentliche Musik zur bloßen Nebensache verkommen zu lassen oder gar prophylaktisch in unreflektierte Lobeshymnen zu verfallen. Schließlich könne bei solchen Vollblut-Musikern doch kaum etwas anderes herauskommen als Rockmusik vom Feinsten. Und soll ich euch was sagen? Im Falle Stone Lake stimmt das auch wirklich!
Die jahrelange Erfahrung in Sachen Songwriting und Studioarbeit merkt man den Mannen hier zu jeder Sekunde an. Die Produktion ist oberamtlich und rückt das hochklassige Songmaterial in bestes Licht. Gleiches gilt für das wunderschöne Artwork, das wunderbar zur Musik passt.
Denn der melodische Metal mit AOR-Anleihen, den uns Grundström und Akesson hier präsentieren, kann so einiges und weckt Assoziationen zu so mancher Genregröße. Namen wie Foreigner, Journey oder Def Leppard müssen ebenso als Vergleichsgrößen herhalten wie Queensrÿche, Stratovarius, Primal Fear und die späten, bombastischen Savatage. Man bekommt somit Keyboard-gestützte, schwere Riffs geboten, gekrönt von einer Stimme, die wie ein Mix aus Bruce Dickinson, Rob Halford und W. Axl Rose klingt. Klingt groß? Ist es auch!
"Shades Of Eternity" ist zweifellos als 'Time Warp' in die späten Achtziger und frühen Neunziger zu sehen, als man noch reihenweise echte Könner im Metal- und Hard Rock-Sektor finden konnte. Packende Rock-Hymnen wie der Quasi-Titeltrack "Shade Of Eternity" (Hammer-Song gleich zu Beginn!), "End Of The World" oder "Rage Of A Lion" finden sich auf diesem Album genau so wie zuckersüße AOR-Balladen. "Rescue You", "Can't Steal Your Heart" und "Treat Me Right" sollten sämtliche Rocker-Herzen erweichen, sofern diese mit einer Idee Kitsch und Bombast umzugehen wissen. Diese Nummern sind definitiv Kuschelrock der alten Schule, was einem jeden Achtziger-Fan bestens in den Kram passen wird. Bei diesen grandiosen Arrangements erscheint das klischeehafte Feuerzeug-Meer garantiert nicht nur einmal vor dem inneren Auge.
Also Freunde, wenn ihr Stone Lake bislang noch nicht auf dem Schirm hattet, dann wird es jetzt Zeit, dies zu ändern. Das neue Album "Shades Of Eternity" bietet auf fast 42 Minuten Spielzeit genügend Kaufanreize für den geneigten Hörer. Genau so nämlich hat guter, melodischer Metal zu klingen - die Auflockerungen durch AOR-Zitate hier und da machen das Ganze nur angenehmer und vielschichtiger.
Line-up:
Peter Grundström (lead vocals, background vocals)
Jan Akesson (lead & rhythm guitars, keyboards, background vocals)
Jaime Salazar (drums)
Anders Rydholm (bass guitar, keyboard - #8)
Tracklist |
01:Shade Of Eternity (5:37)
02:Raise Your Hands (5:06)
03:End Of The World (5:31)
04:Rescue You (4:51)
05:Dangerous (5:14)
06:Can't Steal Your Heart (4:23)
07:Revolution (5:40)
08:Treat Me Right (5:57)
09:Rage Of A Lion (4:49)
10:Fly Out (4:39)
|
|
Externe Links:
|