Wow - so mein erster Spontangedanke, als die erste Rotation dieses Silberlings durch war - nach 33 Jahren also endlich mal wieder ein richtig geiles Blackfoot-Album! Doch 'Hustenklumpen': Hier handelt es sich um die dritte Veröffentlichung von Stone Machine und nicht um den Nachfolger von "Marauder" (1981) - und was für eine!!
Die Band kenne ich seit der euphorisierten Review unseres Southern-Spezialisten Jochen und dieser Plaste-Teller ging bereits derart unter die Haut, dass gleich noch die Debütscheibe ("Stone Machine", 2011) her musste. Doch "Rock Ain't Dead" stellt beide in den Schatten!
Die elf Songs verbinden treibenden Southern Boogie mit erdig-bluesgetränktem Classic Rock. Wie bereits Jochen, kommen mir ständig Free und Bad Co. in den Sinn, gelegentlich - wie bei "Sky's Gonna Cry" oder "Sugar Mama" - sogar die (frühen) Zepps...
...und natürlich immer wieder Rickey Medlocke - auch und gerade das, was nach "Marauder" kam.
Kopf der Band ist Dirk Blevins, der alle Songs komponiert hat - das Aushängeschild dagegen Sänger Jason Mays, der über eine sensationell gute Stimme verfügt und jedem Titel eine ganz eigene Prägung aufzudrücken versteht. Nicht mehr dabei ist Jamie Hall, der Bruder von Drummer Jeremy, der allerdings nur bei "American Honey" im festen Line-up zu finden war.
Mit drei lupenreinen Southern-Rockern stürmt die Stone Machine in "Rock Ain't Dead": "Rock N' Roll Star" und "Southern Outlaw" (Eins mit Sternchen!) stark rhythmisch und mit hohem Wiedererkennungswert, "Got It Bad" auf dem ultimativen Southern Boogie-Riff basierend. Die absolute Übernummer folgt bereits an fünfter Stelle und hätte eigentlich - typisch für Southern Rock - ans Ende von "Rock Ain't Dead" gehört, doch das gehört bereits "Angels And Devils" und damit der obligatorischen Gitarrenschlacht. Zurück zu "Mr. Blues": 'Unwissende' werden sicherlich leicht spöttisch konstatieren, die Nummer klänge wie ein Hybrid aus "Simple Man" und "Free Bird". Mit dem Southern-Virus Infizierte verspüren hier dagegen das hektoliterweise strömende Herzblut und die tiefe Ehrerbietung für den unvergesslichen Ronnie van Zant - pelzig-dicke Gänsehaut bei diesem Killersong!!
Trotz heulender Slide-Gitarren und einer Unmenge PS-Power scheint die 'Luft' nach diesem Highlight mit "Sky's Gonna Cry" und dem Titelsong erstmal etwas raus zu sein. Stone Machine fängt sich allerdings mit der herrlich rumpeligen Led Zepplin-Hommage "Sugar Mama" gleich wieder und schiebt mit "Lady Luck" eine schwerblütige Southern-Ballade nach, in der alle latente Depression des Südens zu liegen scheint. Auch der Power-Blues "Black Moon Creepin'" steckt knietief im Sumpf und rührt - trotz aller zitierten Klischees - ebenfalls das Gemüt.
"Mr. Blues" zum Trotz ist "Angels And Devils" ein absolut würdiger Abschluss. Die Bad Company drängt sich hier, nicht nur wegen Jason Mays' an Paule Rodgers erinnernden Gesangs, förmlich auf. Dirk Blevins' selbstinszenierte Gitarrenschlacht ist eines typischen Southern Rock-Longtracks absolut angemessen....
»Southern Rock ain't dead« - zwei, maximal drei kleine Hängerchen können die bemerkenswerte Klasse von "Rock Ain't Dead" nicht schmälern, zumal das ganz persönliche Befindlichkeiten sind. Wer auf vor Blues triefenden Classic Rock steht, kann eigentlich nix verkehrt machen und sollte hier unbedingt zuschlagen!
Line-up:
Jason Mays (vocals, acoustic guitar, organ, bass)
Dirk Blevins (guitars, bass, organ)
Jeremy Hall (drums)
Tracklist |
01:Rock N' Roll Star (3:36)
02:Southern Outlaw (2:46)
03:Got It Bad (3:41)
04:Sad To Say (2:49)
05:Mr. Blues [dedicated to Ronnie van Zant] (5:41)
06:Sky's Gonna Cry(3:27)
07:Rock Ain't Dead (3:02)
08:Sugar Mama (3:46)
09:Lady Luck (5:13)
10:Black Moon Creepin' (4:35)
11:Angels And Devils (6:48)
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