Ja es sind die, die 1994 einen Grammy für die 'Beste Hard Rock Performance' für "Plush" vom ersten Album "Core" bekamen!! Es sind die, die ihren Erfolg beibehielten, ganze fünf Alben lang!! Es sind die, die abgesehen vom Greatest-Hits-Album "Thank You" aus 2003, nach nunmehr 9 laaanger Jahren endlich wieder und immer noch ihre Fans begeistern können. Das dokumentieren sie in ihrer 2008er Vereinigung mit einer 65 Konzerte umfassende Comeback-Tournee kreuz und quer durch Nordamerika.
…was die
Stone Temple Pilots anscheinend brauchten, um sich wieder im Studio zusammen zu finden und dieses neue Album, einfach halber "Stone Temple Pilots" zu nennen, das nun eben erst erschien.
Erst noch ein bisschen Historie:
Weiland und
Robert De Leo trafen sich auf einem Black Flag-Konzert und stellten fest, mit derselben Frau auszugehen. Hieraus entwickelte sich keine Konkurrenz, hieraus entwickelte sich Freundschaft. Was letztendlich aus der Frau geworden ist, ist nicht bekannt. Dann ging es Schlag auf Schlag - Konzerte, 1991 Vertrag mit Altantic Records, 1992 "Core". Und weil der gewählte Bandname
Mighty Joe Young bereits durch einen Blues-Sänger belegt war, benannten sie sich in
Stone Temple Pilots um. In "Core" wurde mit Grunge-Gitarren, Rock- und Pop-Elementen experimentiert; erfolgreich, wie die Geschichte besagt. Nach verschiedenen Auskopplungen aus dem "Core"-Album wurde 1994 "Purple" mit ebensolchem Erfolg aufgelegt. Im Zwei-Jahre-Rhythmus, also 1996 erschien dann "Tiny Music…Songs From The Vatican Gift Shop" - ein Album mit '
Beatles-artiger Psychedelik' und tiefer Glamourösität. Ein neues Album, das an die Erfolge der Vorgänger nahtlos anknüpfen konnte. 1999 kam "No. 4" - 'ein Hard Rock-Album'. Und letztendlich 2001 "Shangir-La Dee Da".
42 Minuten lang (oder kurz) Musik, die nach den Tempelrittern klingt. Zum Glück haben sie sich nicht nachteilig ge-/verändert. Auf der neuen CD ist der satte Rock ebenso zu Hause, wie die seichteren poppigen Anteile, beides in gewogener Mischung, beides in dieser Verbindung gut hörbar.
"Between The Lines" ist gleich ein gutes Beispiel für die Rockader der Gruppe. Kräftige, fette Gitarren, laut und ein wenig derb, für einen Opener genau die richtige Wahl. Ein schön knackiges kurzes Gitarrensolo mit lang anhaltender übersteuerter Gitarre rundet für mich den Titel ab. Fortsetzung folgt: "Take A Load Off" rockt ähnlich los, wird lediglich im Refrain ein wenig 'müder', was dem Gesamteindruck des Titels jedoch nicht schadet.
Titel drei donnert auch los, die Gitarren sind rockig und fetzen richtig los. Es ist ja fast so, als hätten sie Musik von
Led Zeppelin gehört und sich inspirieren lassen - "Huckleberry Crumble" heißt das bei den
Stone Temple Pilots.
Also, bis jetzt gibt es nichts auszusetzen.
Mit "Hickory Dichotomy" begeben und bewegt sich die Band voll in den 90er-Jahren, am Refrain erkennt man die
Stone Temple Pilots. Für mich hier herausragend ist das stark geslidete Gitarrenspiel. Nun wird es ein wenig ruhiger und poppiger. Der Refrain erinnert an
R. Williams (was immer im Mainstreamradio dudelt), was mich nicht so anspricht, wohl aber sein musste, nun ja, dafür ist es fast das längste Stück auf der CD. Und auch mit dem Stück, das den schönen Namen 'Zimt' trägt, greifen die Männer um Herrn
Weiland eher nach Pop-Ehren, ich will mehr Rockmusik…
Und ich wurde erhört - Danke! "Hazy Daze" rockt wieder und niemand muss sich mehr verstecken. Klasse Sound, klasse Instrumente, harte Schlagzeugklänge und natürlich wieder die ausgesprochen starke Gitarre!! Stampfend, mit treibendem Rhythmus geht es auch weiter und mit "Bagman" liefern sie eine äußerst gelungene Arbeit ab.
In "Peacoat" klingt es, als hätten die Tempelritter
David Bowie zum Mitsingen eingeladen. Der Titel hätte aber durchaus zu Herrn
Bowie gepasst. Ein schön verzerrtes Gitarren-Zwischenstück lässt mich aufhorchen. Zwar wieder sehr kurz aber wieder sehr akkurat.
Der nächste Titel sagt alles aus - "Fast As I Can", schnell (besonders im Refrain) und rockig. In den 3:33 Minuten lassen
Stone Temple Pilots nichts anbrennen, ein Kracher.
Hatte man
Scott Weiland denn schon Mal nachgesagt, dass sein Gesang streckenweise erhebliche Ähnlichkeit mit
D. Bowie hat?? Hier klingt es wieder so. "First Kiss On Mars" mit
Ziggy Stardust am Ende der
Space Oddity??
Die CD ging rockig los, blieb meist so und endet nun in ruhigeren Gewässern. Schon fast balladesk und wirklich artig spielt sich "Maver" im CD-Spieler runter, könnte im Radio zu hören sein. Das wäre wünschenswert für die
Stone Temple Pilots.
Fazit: Gute Arbeit der Musiker nach der langen Ruhepause. Ich war gespannt und bin nicht enttäuscht worden. Da schlägt es
NEUN.