Hmm, die Begleit-Info zu diesem Debüt-Album macht erst gar keinen Hehl aus der Tatsache, dass sich das nordirische Quintett Stormzone dem Hard Rock von alten Größen wie Deep Purple, Rainbow, Whitesnake oder Thin Lizzy verschrieben hat. Und das wird beim Anhören von "Caught In The Act" auch sehr schnell deutlich. Ebenso kann man heraushören, dass auch Dio und Journey einen gewaltigen Eindruck bei den Jungs von der grünen Insel hinterlassen haben.
Dass das Album ganz offen als Hommage an die Vorbilder der Band angepriesen wird, kickt also erstmal den Kritikpunkt 'altmodisch', oder gar 'plagiativ', zu sein, aus dem Rennen. Und erstmal befreit von dieser Last, macht "Caught In The Act" sogar richtig Spaß. Ein Hard-, bzw. Melodic Rock-Album mit allen Charakteristiken der achtziger Jahre trifft auf die moderne Aufnahmetechnik des Jahres 2006.
Und einen Produzenten namens Mudd Wallace, der bereits auf Arbeiten mit Van Morrison, Mama's Boys und Therapy? zurückblicken kann. Aus dieser Ecke war also wenig zu befürchten und der Gesamtsound kommt tatsächlich druckvoll, kompakt und homogen aus den Boxen. Durchaus gute Voraussetzungen also.
Die Band besteht aus fünf Enthusiasten, die jeweils schon auf eine langjährige Erfahrung in verschiedenen Combos auf dem Live-Sektor verweisen können. Im Jahr 2004 fand man sich dann zusammen und konnte sich seither im Vorprogramm von Tourneen mit Jeff Scott Soto, Danger Danger oder Danny Vaughn eine immer größer werdende Fan-Gemeinde aufbauen. Der nächste Karriereschritt war dann logischerweise der ins Aufnahmestudio.
Herausgekommen ist ein klassiches Hard Rock-Album mit allem was und allem
was man nicht von einem solchen Produkt erwarten kann. Dröhnende Keyboards
der Marke Jon Lord, melodischer Gesang, der meist an Deep Purple, Whitesnake oder Rainbow (zu Joe Lynn Turner-Zeiten) denken lässt. Dazu ein starker, solider und druckvoller Bass und einem klasse aufgelegten Julian Watson, der (musikalisch herausragend) nur noch von Keith Harris an der Gitarre übertrumpft wird, der uns seine Riffs und Soli nur so um die Ohren haut.
Aber das Album hätte trotz der genannten Komponenten (und dem etwas klischeehaften Cover - der allmächtige Drache lässt mal wieder grüßen) nicht so stark werden können, wenn die eingespielten Songs nichts taugen würden. Die sind allerdings sehr gut und abwechslungsreich ausgefallen. Wir bekommen High-Speed Granaten wie z.B. "Nervous Breakdown" (mit einem Anfangs-Riff, das einen denken lässt, Gary Rossington oder Ed King wären am Start) oder "New World" geboten, aber auch teilweise ruhigere und differenziertere Songs wie u.a. "Stranger Things Have Happened" und "Beating Of A Heart" erkämpfen sich erfolgreich den Weg ins Ohr des Rezensenten.
Logisch, dass man hier keine großartige Innovationen erwarten darf, aber wie die Nordiren sich dem von ihnen geliebten Stil annehmen und neue Songs kreieren, das macht Laune und lässt Respekt zollen. Etwas schwieriger wird es nur, wenn der ansonsten souveräne Lead-Vocalist John Harv Harbinson seine Kopfstimme einsetzt. Keine Frage, er trifft auch hier die Töne, aber irgendwie hört sich das dann eher angestrengt und bemüht, als nach purem Fun an.
Auch noch erwähnenswert, dass die Band (eher untypisch für diesen Stil) gänzlich auf eine reine Ballade verzichtet hat und durch handwerkliche und songschreiberische Solidität überzeugt. "Caught In The Act" wurde bewusst als Hommage eingespielt; wenn die Jungs jetzt noch etwas eigenständiger werden und weiterhin solch gute und druckvolle Songs schreiben, ist mir um deren Zukunft nicht bange!
Line-up:
John Harv Harbinson (lead vocals)
Keith Harris (guitars)
Stephen Rosser (keyboards)
Peter Rondo Macken (bass)
Julian Watson (drums)
Tracklist |
01:Spellbound
02:Hold Onto Her Love
03:Stranger Things Have Happened
04:Nervous Breakdown
05:Crying In The Rain
06:Call Of The Wild
07:Beating Of A Heart
08:New World
09:Tuggin' At My Heartstrings
10:Sky High
11:Rock On Through The Night
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