Stormzone sind eine noch relativ neue Band aus Belfast (gegründet im Jahre 2004), in der auch zwei ehemalige Mitglieder der nordirischen NWoBHM-Kultband
Sweet Savage (Sänger
John Harbinson und Bassist
David Bates) mitwirken. Zur Erweiterung Eures Briten-Metal-Wissens: Bekannt wurden
Sweet Savage auch außerhalb der Fangemeinde durch die von
Metallica gezockte "Killing Time"-Coverversion, außerdem spielte dort in den Anfangstagen der spätere
Def Leppard-Gitarrist
Vivian Campbell. Zurück zum Thema: Mit "Zero To Rage" veröffentlichen
Stormzone über Steamhammer/SPV im November ihr nunmehr drittes Album. Über die beiden Vorgänger
Caught In The Act (2007) und "Death Dealer" (2010) kann ich leider nichts sagen; vor dem hier besprochenen Album war mir die Band völlig unbekannt.
Die Scheibe bietet netten, melodischen und rockigen Heavy Metal, der manchmal auch ein wenig in Richtung Hard Rock schielt. Zwar liefert das Quintett pausenlos gute Arbeit ab, was mir aber auch hier fehlt, ist irgendwie der absolute Knaller; so eine richtige Hymne. Die Vocals von John Harbinson tönen klar und dennoch recht druckvoll. Sie wildern meistens in höheren Regionen, lassen aber auch die gewisse Eigenständigkeit ein wenig vermissen. Solche Sänger gibt es mittlerweile scheinbar wie Sand am Meer, auch wenn jeder einzelne Schreihals immer wieder tolle Arbeit abliefert. Letztendlich bieten uns die Insulaner mit diesem Werk dennoch ein solides Album mit einigen tollen Stampf-Granaten: Anspieltipps sind in meinen Augen der Titeltrack, "Fear Hotel" und "Last Man Fighting". Auch die Produktion der 12 Tracks versprüht einen ziemlich fetten Punch; genau richtig für dieses Genre. Ziemlich anstrengend finde ich dagegen die verdammt lange Spielzeit von knapp 70 Minuten, die allerhöchstens ein Prog-Epos oder Scheiben von absoluten Götterbands rechtfertigen können. Für mich ist es wirklich nicht leicht, einer Platte über eine solch ausgedehnte Spielzeit konzentriert zuzuhören. Klassischer, knackiger Hard'n'Heavy-Stoff soll in meinen Augen - von wenigen Ausnahmen mal abgesehen - pro Longplayer maximal 45-50 Minuten dauern. Aber das ist immer im Auge des Betrachters und aus objektiver Sicht kein Grund, die Wertung nach unten zu ziehen. Wenn demnächst noch ein paar mitreißendere Stücke ihren Weg ins Repertoire der Band finden, wird ihnen eine glorreiche Zukunft beschert sein!
Insgesamt kann ich hier mit einem guten Gewissen
7 von 10 RockTimes-Uhren vergeben.