Suede Brothers / Suede Brothers
Suede Brothers Spielzeit: 45:09
Medium: CD
Label: Eigenproduktion (Bad Breaker Records), 2008
Stil: Hard Rock

Review vom 09.08.2008


Jürgen Bauerochse
Schon mal was von 'Rust-Belt Rock'n'Roll' gehört? Ich auch nicht! Aber ich war bisher auch noch nicht in Ohio, und schon gar nicht in Cleveland, wo die Jungs von den Suede Brothers zuhause sind.
Genau das ist aber die Bezeichnung der Musikrichtung, die sich das Trio auf die Fahnen geschrieben hat. Die Geschichte der Band begann vor drei Jahren, als sich die drei heutigen Bandmitglieder als The Black Diamonds zusammentaten und, anfänglich noch zu Viert, die Bühnen enterten.
Doch der Durchbruch wollte anscheinend nicht so richtig gelingen, sodass man, nun in der klassischen Gitarre/Bass/Drums-Besetzung und unter neuem Namen, einen weiteren Anlauf unternahm, sich beim Rockpublikum bekannt zu machen.
Im Jahr 2007 erschien eine erste Demo-CD und nun liegt der erste komplette Silberling der Suede Brothers vor, den die Band in Eigenregie eingespielt hat. Die zehn Songs wurden in den Suma Studios aufgenommen, wobei Paul Hamann für das Recording und den Mix zuständig war.
Und was mir dabei aus den Boxen entgegen hallt, das lässt die Wände erzittern. Was für ein Brett legt dieser Dreier aus Ohio hier nur vor. Ab sofort erkläre ich mich zum Anhänger des 'Rust-Belt Rock'n'Roll'. Hier mischen sich Töne, die der Metal-Fraktion ein wohliges Grinsen in die vernieteten Visagen treiben werden, mit Hardrock-Anleihen aus den Siebzigern.
Sich dabei auf musikalische Vorbilder festzulegen, fällt ziemlich schwer. Klar ist, dass die Doom Veteranen von Black Sabbath einen großen Einfluss auf die Suede Brothers haben, aber auch der harte kompromisslose Sound von Blue Cheer und Klanganleihen an Atomic Rooster fallen deutlich auf, zumal der Gesang von Dylan Francis teilweise an Vincent Crane erinnert. Des Weiteren lassen auch Led Zeppelin und der selige Jimi Hendrix (man höre sich nur mal "Tired" an) mit seinen Wah Wah-Einlagen grüßen.
Die Suede Brothers machen keine Gefangenen. Ab und an gibt es in den Songs mal ein paar Sekunden Ruhe, und der Bass pumpt etwas gesetzter, doch das ist jedes Mal nur der Anlauf zum nächsten Klang-Inferno. Drummer Mike Varga wird wahrscheinlich keine Gewichtsprobleme haben, wenn genügend Auftritte anliegen, denn so, wie er die Schießbude traktiert ist wohl ein ständiger Verlust an Masse vorprogrammiert.
Die Gitarre treibt unaufhörlich nach vorne und setzt jedem einzelnen Titel das Sahnehäubchen auf ohne jemals in Gefahr zu geraten, sich in Frickelorgien zu verzetteln. Dazu bleibt auch gar keine Zeit, denn die Rhythmus-Fraktion würde bei solchen Ausflügen schon ungeduldig mit den Hufen scharren und auf das nächste treibende Riff warten.
Da auch der Sound dieser CD hervorragend ist, kann ich mit ganz ruhigem Gewissen eine absolute Kaufempfehlung aussprechen. Klasse Debüt! Ich freue mich schon auf weitere Alben der Suede Brothers.
Line-up:
Dylan Francis (guitar, vocals)
Kevin Naughton (bass)
Mike Varga (drums)
Tracklist
01:Shotgun Philly
02:Jolly Rodger
03:Tired
04:Collar Blues
05:Fireplace Fire
06:Sweet Nothing
07:You've Got To Run
08:Red
09:Serenade
10:Lay It Down
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