|
Sunday Recovery / Coma
|
|||
|
Die italienische Band Sunday Recovery wurde 2009 von Gianluca Cucchiara, Sänger Mirko Petrini und Fabio Staffieri (Gitarre) geründet. Etwas später kamen der Drummer Fabio Testaferrata sowie Emanuele Nazzaro (Bass) dazu. Als erstes Ergebnis ihres Wirkens bringt der Vierer das Debüt-Album "Coma" auf den Markt. Bemerkenswert ist, dass man für zwei Songs ("In Front Of You", "Side C") den Porcupine Tree-Bassisten Colin Edwin gewinnen konnte. In weiteren vier Tracks zupft Pierpaolo Ranieri den Tieftöner und Alberto Guarrasi spielt Violine. Die Musik wurde vom Bandgründer Cucchiara komponiert und für die Texte ist unter anderem Andrew Whelan zuständig
"Coma" zeigt eindeutig das große Talent der Band und bei den ungemein vielen sehr guten Ansätzen kann man sich dieses Quartett ruhig auf den Notizzettel schreiben. Schon im Opener "Private Joke" wirft Sunday Recovery das Netz über den Hörer aus und man bleibt bis zum Schluss darin gefangen. Der Beginn des ersten Tracks ist eher unspektakulär. So etwas hat jede Rock-Band drauf. Allerdings liegt die Würze in der Entwicklung der Nummer. Vom erdigen Ambiente hebt das Stück plötzlich losgelöst-groovend gen Himmel und wie an einer langen Feder wird dann wieder bodenständig gerockt. Fabio Staffieri serviert harte Riffs, die ihre Wurzeln zum Teil im Grunge haben. Immer wieder werden lockere, sehr melodische Phasen eingeschoben.
"I Know Better", der zweite Sunday Recovery-Streich, beginnt mit einem von der akustischen Gitarre (klingt wie eine 12-Saitige) gespielten Intro. Eine E-Gitarre schleicht sich durch die Hintertüre in den Track und an dieser Stelle muss der Name Mirko Petrini fallen. Der Sänger hat eine verdammt gute Rock-Röhre und gerade in den ruhigeren Teilen zeigt er, dass es auch ganz anders geht. Zur Akustischen singt er wunderschön. Die Komposition wird heftiger und dann kommt es zur ersten großen Tat von Staffieri. Er aktiviert das Wah Wah-Pedal und schon zieht er das Stück in die Psychedelic. Oh Mann, Sunday Recovery versteht sein Handwerk.
Zwei ganz starke Nummern sorgen zu Beginn für Aufmerksamkeit. Der Titeltrack "Coma" verfügt über ein getragenes Ambiente und jetzt ist Violinist Alberto Guarrasi mit von der Partie. Dieses Auf und Ab in der Dynamik hat der Vierer voll verinnerlicht. In "In Front Of You" streicht gleich ein ganzes Orchester durch den Äther und auch hier liegt die Substanz des Tracks in den kleinen, aber feinen Gitarren-Intermezzi von Staffieri. Der haut Riffs von Grunge über Metal bis zum klassischen Hard Rock raus. Grandios! Balladeske Parts werden auch durch geschickt eingesetzte Synthesizer vergoldet.
Ui, jetzt holt der Schlagzeuger Fabio Testaferrata den Groove aus seinem Koffer. "Young Blood" ist frischer Rock, bei dem die Fußwippe aktiviert wird. Dieser Track ist vom Feinsten. Die Gruppe hat den Blinker gesetzt und auf die Überholspur gewechselt. Man achte nur auf die tollen Piano-Einlagen. Klasse Stücke gab es schon. "Press Play On Tape" darf man durchaus als ein Highlight betrachten. Was die akustische Gitarre, Violine, das Piano und der Sänger als Eröffnung für den Track liefern, ist unwerfend gut. Auch in toto ist das epische Stück ein Hinhörer.
"Pornstar" ist das wohl heftigste Stück auf "Coma" und mit "Lost And Gone" hat man eine fast durchgängig balladeske Nummer eingespielt. Das Ende bildet eine von Elektronik durchzoge Komposition. Petrinis Stimme wird stellenweise durch Effekte verfremdet und dann kann der Gitarrist Staffieri wieder voll vom Leder ziehen. "Life_Sweet.Com" ist ein gelungener Abschluss eines sehr interessanten Albums. Sunday Recovery legen ein überzeugendes Debüt hin.
Line-up:
Mirko Petrini (vocals) Fabio Staffieri (guitar) Emanuele Nazzaro (bass) Fabio Testaferrata (drums) Colin Edwin (bass - #4,9) Pierpaolo Ranieri (bass - #2,3,6,10) Alberto Guarrasi (violin) Gianluca Cucchiara (piano, synthesizer, beat programming)
Externe Links:
|
