Symphony X - Paradise Lost
Paradise Lost Spielzeit: 61:06 (CD), 71:08 (DVD)
Medium: CD + DVD (Special Edition)
DVD: 5.1 Dolby Digital, 2.0 Stereo
Label: InsideOut, 2008
Stil: Prog Metal

Review vom 18.11.2008


Jens Groh
Symphony X, eine Band und die zwei Seiten der Medaille:
Seite eins ist die, die gülden daher kommt, nämlich die musikalische: Progressive Metal der derberen Sorte mit viel Doublebass und hart riffenden Gitarren und dennoch majestätischen Melodien. Grob in der Schnittmenge von Dream Theater, Threshold und alten Savatage.
Gerade der Gesang von Russel Allen lässt manchmal Erinnerungen ("Domination") an Jon Oliva zu "Hall Of The Mountain King"-Zeiten aufkommen.
Aber da dies eine Wiederveröffentlichung ist und unser RockTimer Boris das schon vortrefflich abgehandelt hat, will ich jetzt einfach mal auf das Konzept der CD eingehen.
Es handelt sich hierbei um John Miltons "Paradise Lost", in dem es darum geht, dass Luzifer aus dem Himmel verbannt wurde und von der Hölle aus weiter gegen Gott intrigiert, statt ihm offen auf dem Schlachtfeld die Stirn zu bieten.
Er (Luzifer) versucht sich an Gott zu rächen, indem er im Garten Eden Eva mit der Frucht der Erkenntnis verführt, die dann von Gott deswegen samt ihres Mannes Adam aus dem Paradies verbannt werden. Es geht eben um die Erbsünde.
Kommen wir zu Seite zwei der Medaille: Und die ist so faulig wie der Apfel, nachdem Eva hineingebissen hat.
Die CD an sich ist über jeden Zweifel erhaben, in einem schmucken Digi mit einer zusätzlichen DVD, auf der das Album noch mal im 5.1 Dolby Digital Sound zu hören ist. Und sofern man sich das ganze am PC oder im TV ansieht, kann man die Texte mitlesen und dabei eingeblendete Illustrationen aus dem Booklet anschauen. Enthalten sind außerdem zwei Videoclips - "Serpent's Kiss" und "Set the World on Fire".
Beide Videos sind auf sehr hohem Niveau gemacht und unterstreichen den jeweiligen Text auf der visuellen Ebene noch mal fantastisch!
Und genau das ist es, was mich zum Kopfschütteln bringt (ich meine nicht Headbangen), nämlich die Veröffentlichungspolitik mancher Labels: Nachdem im Juni 2007 "Paradise Lost" veröffentlicht wurde, wird nun nach 17 Monaten ein gleichnamiges Album in irgendeiner 'hastenochnichgesehenkannallesdingsbums'-Fassung auf den Markt geworfen.
Das sieht für mich nach Abzocke aus - und zwar ganz gewaltig!
Wenn wenigstens von Anfang an (sprich dem regulärem Veröffentlichungstermin) die Wahl zwischen normaler CD und dem Superduper-Digi bestanden hätte, wäre das ja in Ordung, aber nicht mal siebzehn Monate nach dem Release noch mal kaufen? Wo leben wir denn - nicht jeder hat einen Dukatenesel im Keller stehen.
Genau das trägt zum Tod der Musikindustrie bei, über den die Plattenfirmen ja so jammern, denn so etwas verleitet die Fans dazu, das nächste Album herunterzuladen statt sich es zu kaufen, weil sie hierfür zweimal zur Kasse gebeten wurden.
Schade, dass dabei auch kleine Labels mitmachen.

Der Kauf lohnt sich, aber nur, wenn man nicht schon die normale Version sein Eigen nennt.
Line-up:
Russell Allen (vocals)
Michael Romeo (guitar)
Michael Pinnella (keyboards)
Michael Lepond (bass)
Jason Rullo (drums)
Tracklist
CD:
01:Oculus Ex Inferni
02:Set The World On Fire
03:Domination
04:Serpent's Kiss
05:Paradise Lost
06:Eve Of Seduction
07:The Walls Of Babylon
08:Seven
09:The Sacrifice
10:Revelation (Divus Pennae Ex Tragoeda)
DVD:
01:Oculus Ex Inferni
02:Set The World On Fire
03:Domination
04:Serpent's Kiss
05:Paradise Lost
06:Eve Of Seduction
07:The Walls Of Babylon
08:Seven
09:The Sacrifice
10:Revelation (Divus Pennae Ex Tragoeda)

Videoclips zu:
01:Set The World On Fire
02:Serpent's Kiss
Externe Links: