Da lacht Tommy Schneller, mit seinem Saxofon in der Hand, auf dem Coverbild sehr zufrieden und glücklich. Dazu hat er auch allen Grund, denn mit "Cream Of The Crop" hat er wohl die erlesene Ernte aus den Aufnahmesessions in den Megaphon Tonstudios, Arnsberg eingefahren. Wenn man sich allerdings den Text zum Titelsong des Albums durchliest, dann kann man sich fast schon denken, worum des in dem Track dann wirklich geht:
»Now, I've had a lot of fine women in my time
And by now I know the difference
I ain't lyin'
Call me picky, call me choosy - ain't no mistake
'cause I hold out for the babes who take the cake
When I look for loving, I aim for the top
I want the cream of the crop [...]«
Okay, trotzdem hat Tommy Schneller bei den insgesamt zehn Songs auf der vorliegenden Platte ein feines Näschen gehabt, denn die Nummern kommen allesamt aus dem obersten Regal des Genres.
Bei "Cream Of The Crop", dem dritten Titel der Scheibe ist die Party schon in vollem Gang. Der Protagonist, Trompeter Gary Winters und Posaunist Dieter Kuhlmann machen ordentlich Dampf unter dem Deckel und Tommy Schneller ist auch noch ein bemerkenswert guter Sänger. Von vorne bis hinten hat Henrik Freischlader die Musik maßgeschneidert für den Saxofon-Virtuosen geschrieben und die Texte verteilen sich auf den Schultern von Tommy Schneller, Gregory Barrett, seines Zeichens Tastenmann auf der CD und bereits erwähntem Henrik Freischlader, der auch die Produktion übernommen hat.
Das Album ist ein Juwel. Die zehn Tracks leuchten in sehr unterschiedlichen Facetten des Edelsteins und alle Musiker haben ihren Anteil am hervorragenden Eindruck, den "Cream Of The Crop" hinterlässt. Jeder kommt hier in Soli zum Zuge und die Mischung aus Blues, Soul, R&B sowie Funk ist beeindruckend. Genauso wie Tommy Schnellers Gesang. Er kann ganz verschiedene Emotionen ausdrücken und wenn das Tuch des Blues-Schleichers "Your Somebody Else" ganz tief durch das Soul-Becken gezogen wird, dann ist es in erster Linie die Stimme des Künstlers, die dem Track ihren Stempel aufdrückt.
Allerdings muss man in einem Atemzug das Saxofonsolo aus der Lounge-Ecke und Henrik Freischladers Gitarren-Alleingang würdigen. Da hört man förmlich schon den Szenenapplaus der Konzertbesucher. Diese Ballade belegt auf beeindruckende Art und Weise die Qualität und Tiefe der Lieder. Super! "Isn't It New" duftet etwas anders, versprüht ziemlich bekannte Muster aus der Hochzeit des Soul.
Wie man eine heiße Funk-Nummer hinlegt, zeigt die Combo mit "What Did I Do". Hier lässt das gesamte Arrangement die rote Flüssigkeit im Thermometer ganz von alleine steigen. Diese gut fünf Minuten mit klasse Percussion-Untermalung sind auch eine Spielwiese von Gregory Barrett an der Orgel. Es ist fast unnötig zu erwähnen, dass jeder einzelne Buchstabe von Groove groß geschrieben werden müsste.
Wenn es in den Songs immer wieder unwiderstehlich brodelt, die Stimmung kocht, dann legt das Album vergleichsweise doch etwas zurückhaltend los. Aber Achtung! Den Opener "Hands In The Air" darf man auf keinen Fall unterschätzen. Schon hier ist alles im besten Einklang und man wird quasi vom ersten Track herzlich umarmt. Bereits zu Beginn darf sich der Hörer am wunderschönen Chorgesang erfreuen. Ein Türöffner, der als Highlight einzustufen ist. Das Album ist konstant großartig und authentisch. Das Blues-Dinner ist angerichtet. "Cream Of The Crop" ist gleichzeitig ein fesselnder wie auch entspannender Trip in eine Welt der unterschiedlichsten Köstlichkeiten. Chapeau!
Line-up:
Tommy Schneller (saxophone, vocals)
Henrik Freischlader (guitar, bass, drums, percussion, backing vocals)
Gregory Barrett (Hammond organ, keyboard)
Moritz Fuhrhop (organ - #1)
Dieter Kuhlmann (trombone)
Gary Winters (trumpet)
Tracklist |
01:Hands In The Air (5:26)
02:She's So Good To Me (5:22)
03:Cream Of The Crop (4:16)
04:Super Hero (4:16)
05:Ain't No Maybe (4:15)
06:Isn't It New (6:14)
07:Your Somebody Else (5:59)
08:What Did I Do (5:12)
09:Higher & Higher (5:38)
10:You Don't Seem To Care (5:56)
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