
Wie der Vater, so der Sohn? Bei Ben Taylor wohl nicht so ganz, denn er ist James Taylors und Carly Simons Sohn. 1977 geboren, ist der Protagonist nicht nur Musiker, sondern auch Schauspieler. In "American Dreams" mimte er Cal Cooper und außerdem trat er in der britischen Show "Always And Everyone" auf und in Amerika war es "The Vineyard". In Bezug auf Tonträger veröffentlichte Ben Taylor 2003 "Famous Among The Barns", zwei Jahre später folgte "Another Run Around The Sun" und eines seiner besonders bemerkenswerten Album ist "The Legend Of Kung Folk (Part 1)" (2008). Große Anerkennung fand auch das 2012 auf den Markt gebrachte "Listening". Seine Discografie umfasst zusätzlich noch einige EPs. In seiner Heimat eröffnete er bereits Konzerte für die Blues Traveler, Sheryl Crow oder Ziggy Marley. Neben Soloprojekten ist er auch der Frontmann der Ben Taylor Band. Nicht unerwähnt bleiben sollte seine Schwester Sally Taylor, die ebenfalls im Musikbusiness aktiv ist.
 Für dieses spezielle Konzert wurde die Kapelle auf Roepaen hergerichtet und man sah einen Ben Taylor, umringt von goldfarbenen Kissen, am Bühnenrand sitzen. Dieser Mann verfügte über eine tolle, nicht gekünstelte Ausstrahlung. Man konnte ihn als einen Sympathieträger der Singer/Songwriter bezeichnen. Er glänzte durch ein klasse Fingerpicking und mit seiner ausdrucksstarken Stimme sammelte er einen Pluspunkt nach dem anderen.
Der Klang seiner Gitarre war wunderbar und kam in der Kapelle natürlich in ganz besonderer Weise zur Geltung. Seine Kompositionen hatten einen hohen Unterhaltungswert und die Geschichten zwischen den Songs waren voll aus dem Leben gegriffen, hatten selbstredend Bezug zur nächsten Nummer und waren ebenfalls sehr kurzweilig. Mal andächtig, mal dynamisch spielte sich Ben Taylor quasi durch Eckpunkte seiner Lebensgeschichte mit all ihren angenehmen und vielleicht auch unangenehmen Seiten.
Ben Taylors Lieder waren vom Folk getränkt, einem Folk, der auch mit dem Country beziehungsweise Blues sympathisierte. Der Musiker erwähnte zwischendrin, dass er keinen Wert auf eine perfekt gestimmte Gitarre lege. So etwas sei nur für Roboter bestimmt. Ja, und er konnte mit den Fingern seiner rechten Hand auch richtig grooven. Der Charme des sehr persönlichen Auftritts lag in den Variationen der Gitarren-Stimmung und seinem flexiblen Gesang. Ben Taylor gab zu, kein Fan des Jazz zu sein, trat allerdings mit der Bitte, nicht direkt nach einer Genre-Größe zu spielen, bei einem Jazz-Festival auf. Was kam letztendlich heraus ... er trat nicht am Vormittag, sondern abends nach Wynton Marsalis auf.
Der Künstler stellte unter Beweis, wie sehr er es verstand, Melodie und Tiefgang miteinander zu verbinden. Mit diesem Auftritt untermauerte er seinen internationalen Status und auch wenn dieses Konzert nur eine gute Stunde dauerte, erspielte sich Ben Taylor einen festen Platz in der Erinnerung der Zuschauer.
 Er hatte auch eine besonders persönliche Sichtweise auf Songs wie zum Beispiel Stevie Wonders "Isn't She Lovley". Brillant, wie er den Klassiker interpretierte! Bei diesem Song gab es sogar ein Pfeifkonzert ... im Refrain, zusammen mit dem Publikum. "America" sowie "Worlds Are Made Of Paper" waren einfach nur wundervoll und als er die letzten beiden Lieder ankündigte, machte er klar, dass es keine Zugabe geben würde. Also war der Beifall schon vor der vorletzten Nummer riesig. Dabei war dann das Konzertende abermals etwas Ungewöhnliches. Ben Taylor stand auf, veränderte den Klang seines Miniverstärkers durch viel Echo. Dann trug er ein Gedicht des Poeten und Rappers Saul Stacey Williams mit einer kurzen Gesangseinlage vor. Gänsehaut! Ben Taylor war authentisch, überzeugte durch ein klasse Gitarrenspiel und einen tollen Gesang. Ben Taylor hat wohl viel von seinen berühmten Eltern mitbekommen, allerdings war er selbst in dieser einen Stunde in der Lage, sich als einen eigenständigen Musiker darzustellen. Respekt!
Wir bedanken uns bei Chris Tangelder vom Cultureel Podium Roepaen für die problemlose Akkreditierung.
Line-up:
Ben Taylor (acoustic guitar, vocals)
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