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Hans Theessink / Wishing Well
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Nach Delta Time hören wir Hans Theessink auf "Wishing Well" (fast) solo. In sechs Liedern gibt es ein Mitwirken von Pedal Steeler David Pearlman, Gyan Singh (Tabla) sowie Blessings Nkomo am Shaker. Der Protagonist widmet sich unter dem Einsatz von einer ganzen Phalanx an unterschiedlichen Saiteninstrumenten der Roots Music.
Es ist schon erstaunlich, wie er sich mit seinen vielen Eigenkompositionen ganz und gar in die Tradition der Musik vertieft und die handverlesenen Traditionals/Coversongs mit einer ganz persönlichen Atmosphäre, einer individuellen Interpretation überzieht. Unter anderem hat er Lieder von Bob Dylan ("Ballad Of Hollis Brown"), Brownie McGhee ("Living With The Blues") beziehungsweise Townes Van Zant ("Snowing On Raton") ausgesucht.
Nicht nur die in der Ruhe ihre Kraft findende Musik ist beeindruckend. Zu jedem einzelnen Song gibt der in Österreich beheimatete Künstler Hintergrundinformationen. So kann man sich auch noch an sehr interessanten Dingen erfreuen, die Hans Theessink zu den Nummern eingefallen sind.
"Wishing Well", das es übrigens auch als LP (180-g-Vinyl) gibt, bietet in einer knappen Stunde verdammt gute Unterhaltung. Die hier gebotene Roots Music ist jede einzelne Sekunde wert, gehört zu werden. Man sollte sich dafür allerdings die entsprechende Zeit nehmen, denn man wird von der Intensität der insgesamt vierzehn Nummern gefangen genommen. Mit dieser, in einem Digipak verpackten CD, reiht sich Hans Theessink ohne Probleme bei den ganz großen, sehr bekannten Künstlern des Genres oder des Country Blues ein.
Mit "Wishing Well" ist ihm ein Meisterstück gelungen und der aus den Niederlanden stammende Künstler wird zu einem Synonym für das Genre. Zu den Wurzeln seiner Musik schreibt er in den Linernotes: »I love handsome roots music of any sort, and I'm especially taken and touched by the rich sounds that originated in the southern US. The folk-, roots- and blues-music from this part of the world has been a source of inspiration form e since I first picked up the guitar some fifty years ago.« Hans Theessink und diese Art der von ihm verinnerlichten Musik verschmelzen zu einer nicht teilbaren Einheit.
Durch die vielen verschiedenen Instrumenten kreiert er durchaus unterschiedliche Stimmung und wenn man weiterhin liest, dass die Songs »live on location at Brodmann Loft and Thomas Löffler Studio, Vienna, Austria« eingespielt wurden, dann wird diese Tatsache auch in der Klangfarbe des Albums reflektiert.
Die Platte hat ein so hohes Niveau, dass man sich das Erwähnen von Anspieltipps quasi sparen kann. "Wishing Well" ist als Gesamtkunstwerk zu betrachten. In der Tracklist befinden sich Nummern, die schon eine ganze Weile im Köcher des Musikers schlummerten, beziehungsweise ziemlich aktuelle Kompositionen ("Early This Morning Blues") sind.
Mit der im Allgemeinen sehr persönlichen, individuellen Spielweise hat es der Künstler erreicht, eine umso größere Außenwirkung zu schaffen. Er zieht den Hörer in seinen Bann. So etwas schaffen wahrlich nicht viele Musiker über eine ganze Stunde Spielzeit. Hans Theessink ist übrigens solo oder mit Band von April bis Dezember 2013 in Österreich, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden unterwegs.
"Wishing Well" ist die Oase der Ruhe in unserer doch von viel Hektik und Rastlosigkeit geprägten Zeit und kann mit hochklassiger Roots Music voll überzeugen.
Line-up:
Hans Theessink (vocals, 6-string guitars, 12-string guitars, terz guitar, 5-string banjo, 6-string banjo, mandolin, mandola, mandocello, mando-guitar, harmonica) David Pearlman (pedal steel - #1,3,9,12) Gyan Singh (tablas - #10) Blessings Nkomo (shaker - #4)
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