Jennie Tebler's Out Of Oblivion
Till Death Tear Us Part
Till Death Tear Us Part Spielzeit: 47:36
Medium: CD
Label: Blackmark Records, 2008
Stil: Gothic Metal

Review vom 10.08.2008


Markus Kerren
Aus der Hauptstadt Schwedens gibt's mal wieder eine neue Combo, die uns Metallisches auf den (CD-) Tisch bringt. Ich muss gestehen, dass mir der Name Jennie Tebler eigentlich bisher unbekannt war. Dabei hat diese Lady bereits zweimal sehr erfolgreich zugeschlagen. Im Jahr 2005 erschien die Single "Silverwing", nachgelegt wurde im folgenden Jahr mit "Between Life And Death" und damit konnte die Skandinavierin jeweils erstaunliche Erfolge einfahren.
Einmal Blut geleckt, beschloss die gute Jennie in die Vollen zu gehen, suchte sich ansprechende Mitmusiker aus und es entstand die Band Jennie Tebler's Out Of Oblivion, die nun auch ihr erstes Album vorstellt. Geboten werden zehn Tracks, die musikalisch mal mehr, mal etwas weniger heavy ihren Weg in unsere Ohren finden. Jennie singt dazu in eher unmetallischer Art. Die Vocals kommen ansatzweise mystisch, teilweise geheimnisvoll und auch Atmosphäre erzeugend. Zu Gute halten muss man der Frontfrau auch, dass sie nicht versucht, die 437ste Kopie von (Ex-) Nightwish's Tara zu sein, die Klassik-Gesangsparts also ganz vermeidet.
Insgesamt fällt "Till Death Tear Us Part" wohl am ehesten in die Gothic Metal-Kiste, wenn ich hier mal so frei sein darf, das Schubladen-Denken zu benutzen. Keyboards sind überraschenderweise völlig absent, werden vom Rezensenten allerdings auch nicht vermisst. Kent Jädestam am Bass und Tony Baioni an der Schießbude bringen ihre Parts sehr gekonnt, technisch sauber und Band-dienlich. Neben der Tebler steht davon abgesehen der Gitarrist Fredrik Rhodin am meisten im Rampenlicht, der außer den zeitweise heftigen Riffs auch wieselflink seine Soli locker aus der Hüfte abfeuern kann.
Miss Tebler, die sich zeitweise gesanglich selbst mit Background Vocals unterstützt, wechselt spielerisch zwischen Melancholie, etwas (!) aggressiveren Tönen und ansatzweise guten Melodien. Singen kann sie, daran gibt es nichts zu rütteln. Eigentlich sind also alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Debüt durchaus gegeben. Und dennoch hebt "Till Death Tear Us Part" nicht wirklich so richtig von der Startbahn ab. Warum? Der Hauptgrund dafür sind die Songs, bzw. das Songwriting. Während sich die Scheibe im Player befindet, kommt eigentlich alles ganz gut, wenn auch ohne wirkliche Höhen und Tiefen. Dies zieht dann jedoch nach sich, dass man die gehörten Stücke trotz mehrmaligem Hörens, auch schon wieder vergessen hat sobald der Rundling die Anlage verlassen hat.
Wenn ich das Songwriting bemängele, dann deshalb, weil das von der Band angestrebte (zugegebenermaßen schwierige) Unterfangen, dichte Atmosphäre, Komplexität und Eingängigkeit unter einen Hut zu bringen, nur ansatzweise gemeistert wird. Die technischen Fähigkeiten sind zweifellos vorhanden, aber dass sich das Quartett mit ihrem Debüt aus der Masse herausheben kann, wage ich jetzt einfach mal zu bezweifeln, da auch der Gesang keine wirklich eigenen Wiedererkennungswerte erkennen lässt.
Letzten Endes ist die Gitarrenarbeit von Fredrik Rhodin am auffälligsten, was das Gesamtwerk aber auch nicht über 5 von 10 RockTimes-Uhren hinauskommen lässt. Für Gothic Metal-Fans durchaus wert, mal angecheckt zu werden, ansonsten eher Durchschnitt und nur eingeschränkt zu empfehlen.
Line-up:
Jennie Tebler (vocals)
Fredrik Rhodin (guitars)
Kent Jädestam (bass, guitars)
Tony Baioni (drums)
Tracklist
01:Brand New Start
02:Demons Ode
03:Queen Of Ice
04:Life Full Of Lies
05:Never Stop Crying
06:Mistake
07:Succubus
08:Enchanted
09:Release Me
10:Between Life And Death
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