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Mick Taylor Band / New Morning (The Tokyo Concert)
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Am 20.04.2009 wurden zwei Shows in Tokio aufgezeichnet.
Als Information wird auf der Verpackungsrückseite zwar Mai angegeben, aber vielleicht darf man da eher den Angaben auf Taylors Homepage glauben. Abgesehen davon ist die Veröffentlichung der DVD ziemlich schnell über die Bühne gegangen. Drehort war der Billboard Club. Viel Lightshow gibt es auf der DVD nicht zu bewundern.
Fast den gesamten Gig über ist die Bühne in blaues Licht getaucht. Nicht schlecht! Auf den früheren Rolling Stones-Gitarrist ist zusätzlich ein weißer Spot gerichtet. Die Ausleuchtung hier zu erwähnen, hat einen Hintergrund, denn wer ein Blues-Konzert mit dem Zusatz Rock erwarten, ist Fehl am Platz. "The Tokyo Concert" ist eher eine Angelegenheit der getragenen Gefühle und für "Burying Ground" überlässt Taylor die Bühne sogar seiner Begleitband. Der Titel wurde von Denny Newman (unter anderem Manfred Mann) geschrieben, der für diese sphärige Nummer auch die Lead Vocals übernimmt. In der Entwicklung dieser Komposition macht die Band Bekanntschaft mit dem Reggae und Middleton (auch Jeff Beck, Chris Rea, Cat Stevens) spielt ein jazzig angereichertes Solo, wobei er in Taylor linkshändige Unterstützung auf seinem E-Piano bekommt. Dann ist der Gitarrist wieder mittendrin. Er hat sich seines Sakkos entledigt und präsentiert im kurzärmeligen Hemd mit Newman zusammen einen Twin-Sound auf der Gitarre. Mit den Songs "Secret Affair"" sowie "Twisted Sister" vom Taylor-Album "A Stone's Throw" geht es ruhig und gefühlvoll los. Der Gitarrist hat bereits zu Beginn sein Bottleneck über den kleinen Finger gestreift und lässt es das gesamte Konzert hinweg an diesem Platz.
Slide-Gitarre gibt es folglich satt... in allen Songs. In "You Shook Me" spielt Newman, der seine Gibson Les Paul fingerpickt, ein Solo. Der Mann im anders ausgeleuchteten Vordergrund wechselt da geschmeidig auch zum Plektrum.
Die Bildqualität ist hervorragend und abrupte Bildschnitte findet man auf der Scheibe nicht. Die fließend ineinander übergehenden Aufnahmen passen auch wesentlich besser zum gebotenen Blues. Die Musiker in der Band sind Meister ihrer Instrumente und die Kameramänner spielen mit der Schärfentiefe. Taylor macht in "Blind Willie McTell", ebenfalls von seinem Album "A Stone's Throw" den doppelten Dylan perfekt, denn "All Along The Watchtower" wird integriert.
Ganz zum Schluss kommt dann ein Rolling Stones-Song dran. Aus einer Zeit ("Beggars Banquet"), zu der Taylor dort noch nicht spielte. Hier lässt man vor dem Schluss doch einmal die Gitarren rocken und Middleton schlägt ein honky Piano an. Insgesamt gefällt mir der Drummer Jeff Allen, der ebenfalls bei John Martyn und Van Morrison trommelte, sehr gut. In den 'Feartures' gibt es einen Menüpunkt und der heißt "On The Road With Mick Taylor".
Eine Fotogalerie steht am Beginn und dann geht es über in eine mit bewegten Bildern unterlegte vom Mann selber erzählte Biografie. Wenn der 12-Takter drankommt, gibt es eine gesungene Delta-Blues-Einlage auf der akustischen Gitarre. Verstecken sich hier die kleinen Perlen? So wechseln sich Live-Aufnahmen (hier sieht man glatt Leute tanzen) mit Micks Geschichten ab und dieser gesamte Extrateil ist sehr interessant zusammengestellt worden. Ja, wenn es zu den Stones kommt, folgt ein "Honky Tonk Woman"-Ausschnitt von einem Festival-Auftritt. Dann sieht man Taylor auf einem Trödelmarkt. Da sind zunächst nicht viele Leute, aber als er sich eine akustische Gitarre von einem Tisch nimmt und anfängt zu spielen, werden einige Leute schon aufmerksam. Kommt es zu Bob Dylan, merkt man Mick an, dass er sentimental wird und obwohl seine History bekannt ist, macht die auf knapp fünfundzwanzig Minuten gestauchte Geschichte richtig Spaß. Siebenundsechzig Minuten entspannter Blues aus Tokio und obendrauf noch fünfundzwanzig von einem relaxt erzählenden Mick Taylor können empfohlen werden.
Line-up:
Mick Taylor (guitars, vocals) Denny Newman (guitar, vocals, backing vocals) Max Middleton (keyboards) Kuma Harada (bass) Jeff Allen (drums)
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