Tasmanischer Teufel bläst zum Angriff!
Nein - nein, damit ist nicht dieses Tier auf vier Füßen aus der Familie der Raubbeutler stammend gemeint, sondern niemand anders, als der Power-Blues-Rocker aus Australien, Mr. Rob Tognoni.
Aber zuerst muss ich mal eine Feststellung loswerden, mit der vermutlich schon jeder Musikliebhaber Bekanntschaft gemacht hat: Es gibt Musik, die zieht einen schon nach den ersten Tönen runter und schafft es im schlimmsten Fall, die Laune total zu vermiesen.
Und es gibt Musik, da kann man noch so schlecht gelaunt sein, man ist nach deren Genuss sofort wieder gut drauf und dazu gehört u.a. meine Plattensammlung von Rob Tognoni.
Legt man eine seiner Scheiben in den Player, verziehen sich selbst nach den größten Hiobsbotschaften die Mundwinkel ganz automatisch zu einem breiten Grinsen.
Wie schafft der Mann das nur? Liegt es daran, dass man seine unbändige Energie und Spielfreude bei jedem einzelnen Ton raushört? Keine Ahnung, auf jeden Fall ist es einfach nur kontinuierlich guter Stoff, den der Mann abliefert. So auch sein neuestes Werk "Capital Wah", welches sich sofort in meinem Player festgefressen hat.
Da hat der gute Tognoni mal wieder die Dampframme ausgepackt. Schnörkellos und mit absoluter Power jagd ein Riffgewitter das nächste, so dass einem nichts anderes übrig bleibt, als das Bierglas abzustellen, die Luftgitarre auszupacken und die letzten noch verbliebenen Haarfusseln im Takt zu schwingen.
Neun neue Studiotracks serviert uns der Meister an der Gitarre, zwei Live-Tracks (darunter eine Wahnsinns-Coverversion des Jimi Hendrix-Songs "Redhouse") sowie vier rare Stücke aus seinen früheren Veröffentlichungen. Dabei gönnt der Derwisch weder sich und noch uns eine Verschnaufpause. Es wird gerockt und gerollt, gebluest und geboogiet, und das auf technisch höchstem Niveau, verbunden mit einer Intensität, dass es eine wahre Pracht ist. Da ist nichts poliert und glattgebügelt, so dass man sich durchaus schon mal 'blaue Flecken' holen kann.
Selbst wenn er den Gashebel etwas zurückschaltet, wie bei dem Shuffle-Blues "Isolate" oder der Live-Nummer "Product Of A Southern Land", man bekommt bestimmt keine eingeschlafenen Füße. Denn gleich im nächsten Moment bringt der Gitarrero seine Axt schon wieder zum Glühen, wie bei "My Detonation", rockt sich den Hintern ab mit "I Got You - You Got Me" oder "Stupify Me" und slidet sich wie ein Berserker durch "Shoot To Kill" oder auch "The Good Die Young" (ich liebe dieses Stück). Dazu schmückt er den einen oder anderen Song mit einem Gitarrensolo ("Dogs With Fleas", "God Bless America"), jedoch ohne sich in Frickelarien zu verlieren und die Finger vollends zu verknoten.
Auch eine geile Version des Dylan-Klassikers "Like A Rolling Stone" hat er mit auf das Album gepackt. Die Nummer macht genauso Spaß, wie die übrigen 14 Tracks.
Ausfälle? Von wegen! Ein absolutes Hammer-Album, aber was soll ich sagen, kein Wunder, bläst doch niemand Geringeres als der tasmanische Teufel zum Angriff auf unsere Lauscher.
Und ich grinse immer noch.
Line-up:
Rob Tognoni (all guitars and vocals)
Lukasz Gorczyca (bass)
Tomek Dominik (drums)
Tracklist |
01:The Rain
02:Isolate
03:Like A Rolling Stone
04:Dogs With Fleas
05:Let Your Love Fly
06:My Detonation
07:Redhouse (Live)
08:Shoot To Kill
09:Reboot
10:I Got You - You Got Me
11:The Good Die Young (Original)
12:Product Of A Southern Land (Live)
13:God Bless America
14:Ballad Of Julie-Ann
15:Stupify Me
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