Wenn sich eine Band einen Frontmann wie Jeff Scott Soto leisten kann, dann spricht das zumeist auch für angemessene Qualität. Talisman waren ja für das zweite United Forces Of Rock-Festival gebucht, mussten aber leider ihren Auftritt absagen, da Soto zu den AOR-Göttern von Journey wechselte, was gar nicht so überraschend war, denn er und Journey-Gitarrist Neal Schon spielten ja schon bei Soul SirkUS zusammen. Darüber hinaus mag man kaum glauben, dass es Talisman inzwischen schon 16 Jahre gibt. Nicht nur deswegen ist diese Formation bei den Fans ein Garant für guten melodischen Hard Rock.
Hatte Jeff Scott Soto erst kürzlich noch mit der ruhigen Scheibe "The Essential Ballads" mal wieder auf sich aufmerksam gemacht, so mag ich ihn eigentlich besonders gerne hören, wenn es etwas härter zur Sache geht. Und da gefallen mir die Songs von Talisman in der Regel besser als das, was ich auf "Lost In The Translation" aus dem Jahr 2004 im Rahmen von Sotos Solo-Aktivitäten hören konnte. Ohnehin sind alle Bandmitglieder bekanntermaßen sehr umtriebig. Marcel Jacob spielt bei Last Autumn's Dream , Jamie Borger sicherte die Reunion von Treat und Fredrik Akesson greift bei Arch Enemy in die Saiten.
Gut 3 Jahre ist es her, dass Talisman mit "Cats & Dogs" ein Studio-Album auf den Markt geworfen haben. Zeit genug, Ideen und Motivation für eine neue Scheibe zu sammeln. Eigentlich sollte man es nicht tun, aber ich kann es vorweg nehmen. Ausfälle gibt es keine, alle Songs kommen glatt geschliffen und sauber poliert daher. Sie gehen ins Ohr und bewegen sich auf einem Terrain, wo es beim Melodic Hard Rock kaum etwas zu verbessern gibt. Wer also darauf steht, der bekommt eine Vollbedienung.
Das zügige und treibende "Falling" eröffnet schon sehr gefällig, bei dem sich Soto zur Gänze entfalten kann. Schöne Chorgesänge vervollständigen den gelungenen Track. Mit wuchtigen Bässen eröffnen Talisman "Nowhere Fast", der sich in seinem Refrain zu einer kleinen Hymne entwickelt. Bei den Gitarren wird auch ein wenig mit Effekten gespielt, was das Intro zu "Rhyme Of Reason" verdeutlicht. "On My Way" eignet sich wohl hervorragend, um sich im Auto die Ohren frei blasen zu lassen, die Laune dürfte dabei merklich steigen.
Und natürlich darf es kein Talisman-Album ohne Balladen geben, die unter die Haut gehen. Ich selbst kann das nicht mehr so besonders gut ab, aber die Jungs sind dafür absolut prädestiniert. Dabei gefällt mir dann "Forevermore" noch ein kleines Stück besser als "Back 2 The Feeling".
Das Ganze wurde klasse abgemischt, so dass es auch soundtechnisch nichts zu bemängeln gibt. Wer also auf diese Richtung steht, für den ist "7" ein absolutes Muss. Der Rest kann damit nichts anfangen. Der wird nicht einmal merken, wenn der eine oder andere Song im Radio gespielt wird. Auf der offiziellen Homepage von Journey wird übrigens immer noch Steve Augeri als Sänger und Bandmitglied gehandelt. Das nur mal am Rande.
Line-up:
Jeff Scott Soto (Vocals)
Fredrik Akesson (Leadguitars)
Marcel Jacob (Bass, Guitars, Keyboards)
Jamie Borger (Drums)
Tracklist |
01:Falling (3:55)
02:Nowhere Fast (4:00)
03:Rhyme Or Reason (4:32)
04:End OF The Line (3:58)
05:The 1 I'm Living 4 (4:17)
06:On My Way (3:45)
07:Forevermore (3:39)
08:Succumb 2 My Desire (3:53)
09:Shed A Tear Goddbye (4:06)
10:Troubled Water (4:36)
11:Back 2 The Feeling (4:32)
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