Temple Of Deimos / Work To Be Done
Work To Be Done Spielzeit: 42:23
Medium: CD
Label: Go Down Records, 2014
Stil: Stoner Rock, Desert Rock

Review vom 07.02.2015


Joachim 'Joe' Brookes
Das Stoner-/Desert Rock-Trio aus dem italienischen Genua brachte mit 2010 "Temple Of Deimos" sein Debütalbum auf den Markt. Das Säulengebäude steht auf einem der Umlauftrabanten des Mars. So ist es nachvollziehbar, dass sich um Fabio Spernaza, seines Zeichens Sänger und Gitarrist der Combo Temple Of Deimos, eine mystische Geschichte rankt. In einer Nacht hatte er eine unheimliche Begegnung der dritten Art. Er traf auf graue Wesen, die ihn schließlich auch noch entführten. Nachdem Fabio Sparanza wieder zurück auf der Erde war, hatte er folgende Nachricht im Gepäck: »[...] the aliens told him to prepare the earth's population to be subdued and imminently settled.« So bekam das vorliegende Album den Titel "Work To Be Done".
Temple Of Deimos als Sprachrohr von außerirdischen Wesen, die sich ziemlich plakativ auch auf dem Coverbild wiederfinden. Fliegende Untertassen und hochgewachsene Kakteen bevölkern die Szenerie der Einöde.
Eintönig sind die zehn Tracks der Scheibe definitiv nicht. Temple Of Deimos hat ein differenziertes Verständnis vom Stoner-/Desert Rock. Psychedelische Exkurse gibt es einige. Dabei klingen die kreierten Klänge einerseits durchaus auch nach einer singenden Säge, obwohl die nun nicht zu den Instrumenten des Trios beziehungsweise mitwirkender Gäste zählt. Viel eher ist es so, dass Fabio Sperenza in einigen Nummern Keyboards beziehungsweise den Moog einsetzt. Andererseits lassen sich phasenweise Sounds aus alten Science Fiction-Streifen wahrnehmen.
Der Album-Opener "Excuses And Lies" bearbeitet mit Hammer und Meißel schon verdammt gut den Granit des Stoner Rock. Offenkundig singt der Frontmann mit einer fast schon sympathisch zu bezeichnenden Stimme und er legt auch großen Wert auf Melodie.
Im darauf folgenden "Lady Squirt Cadillac" wird die Taktung des musikalischen Temple Of Deimos-Hammers heftiger. Die Gitarre hebt zu einem frech-fuzzigen Solo an und dafür gibt es Lob für Fabio Speranza.
In "Sun Will Gulf Us" geht der Frontmann instrumental getrennte Wege. Einerseits spielt er Gitarre und andererseits bedient er die schwarzen und weißen Tasten eines Keyboards. Die Nummer kommt etwas sanfter rüber und stimmlich wird jetzt gar auf Eingängigkeit gesetzt. Kein Problem, damit kann die Combo durchaus punkten. Der Gesang ist ein hörenswerter Antagonist zu den Instrumenten.
Das Titelstück "Work To Be Done" bearbeitet, im Vergleich zu den ersten drei Tracks, den oben erwähnten Stein mit einem stumpfen Meißel. Die Nummer sieht den Stoner Rock härterer Prägung nur aus dem Fernglas. Das Genre kommt irgendwie auf Samtpfoten daher. Über die Qualität eines mit der bisher mächtigsten Portion Melodie versehenen Stückes könnte man diskutieren.
Der Hammer haut wieder tief strukturierte Kerben in den Granit. "Remoras And Ghost" bringt Temple Of Deimos wieder auf die Erfolgsspur zurück. Hier kreist das Handwerksgerät mächtig. Jetzt ist David Lenci mit von der Partie. Er sorgt für die Gast-Vocals in diesem Stück. "Waiting For" ist vielleicht das exotischste Stück auf der Platte. Der Moog steht hier doch deutlich klang-gebend im Vordergrund. Zumindest ungewöhnlich oder gewöhnungsbedürftig ist dieser Einsatz. Aber letztendlich ist es eine feine Variante im Stil der Band.
"Lonewolf" zieht seine Kreise durch die Dunkelheit der Nacht. Zu dieser Zeit gibt es auch kein fahles Licht durch den Mond. Das Stück kommt wie ein Wirbelwind aus den Lautsprechern.
Insgesamt ist "Work To Be Done" ein hörenswertes Album. Antesten wird empfohlen.
Line-up:
Fabio Speranza (vocals, guitar, keyboards - #3,10, Moog - #8)
Riccardo Eggenhöffner (bass)
Daniele Panucci (drums)

Additional Musicians:
Matteo Signani (steel guitar)
David Lenci (guest vocals - #4)
Fabio Cuomo (drums)
Tracklist
01:Excuses And Lies (2:46)
02:Lady Squirt Cadillac (3:25)
03:Sun Will Gulf Us (5:28)
04:Work To Be Done (4:07)
05:Remoras And Ghost (4:38)
06:For A Sweet Death (3:25)
07:Questi Cazzi Di Vespone (3:30)
08:Waiting For (5:20)
09:Lonewolf (4:08)
10:Better Take The Bike (5:38)
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